Wer vermisst "Aggro Hulk"?
Schildkröte mischt die Tier-WG auf
mum. Jesteburg. Über die Geschichte von Leif Koch und seinen beiden Schildkröten "Spike" und "Leonardo" schmunzelten vor einem Jahr die WOCHENBLATT-Leser. Der Jesteburger Schüler hatte sich im Oktober 2016 an die Redaktion gewandt, weil seine beiden griechischen Landschildkröten spurlos verschwunden waren. Seine Mutter Kathrin war davon ausgegangen, dass jemand die Tiere entweder absichtlich aus ihrem Außengehege befreit hatte oder sie gestohlen wurden. Leif ließ nichts unversucht, um die Schildkröten wieder zu bekommen - verteilte unzählige Flyer. Auch ein Aufruf im WOCHENBLATT brachte "Spike" und "Leonardo" nicht zurück.
Im Frühjahr vorigen Jahres beobachtete Vater Torsten bei der Gartenarbeit, wie ein kleiner Kopf an der Stelle, wo sich das Gehege befand, durch die Erde brach. Es war "Spike". Sofort begann er, nach "Leonardo" zu suchen. Und tatsächlich - auch die zweite Schildkröte hatte sich wenige Zentimeter entfernt eine Höhle gegraben. "Wir vermuten, die Tiere haben sich instinktiv ein Winterquartier gesucht und die vergangenen sechs Monate im Winterschlaf verbracht", so Kathrin Koch damals.
Die Geschichte ist vielen Jesteburgern in Erinnerung geblieben. Immer wenn in Jesteburg jemand Rat im Umgang mit Schildkröten sucht, wendet er sich an die Kochs. Nun ist die Familie auch noch Annahmestelle für Fundtiere geworden. Vor wenigen Tagen entdeckte ein Freund der Familie eine Schildkröte am Rande eines Maisfelds an der Straße "Am Trunhoop" in Jesteburg. Er brachte das Tier zu den Kochs. Seitdem hoffen diese, dass sich bald der Besitzer der Schildkröte meldet. Doch Aufrufe in den sozialen Netzwerken brachten nichts. "Ich hoffe nur, dass da nicht jemand vor seinem Urlaub sein Haustier entsorgt hat", sagt Kathrin Koch. Auffällig sei an der Schildkröte, dass sie einen eher runden, hohen Panzer hat.
Traurig, das Tier wieder abzugeben, wären die Kochs zumindest nicht. Denn "Aggro Hulk", so tauften sie die Schildkröte aufgrund ihres aggressiven Verhaltens, denkt überhaupt nicht daran, sich in der Männer-WG zu benehmen. Ständig terrorisiert er "Spike" und "Leonardo", lässt sie nicht schlafen oder rammt sie. Aus der Not heraus trennte Kathrin Koch die Tiere. Doch das hilft nicht. Einen kleinen Zaun zwischen den einzelnen Gehegen überwindet er ebenso mühelos wie eine Brücke.
Ungewöhnlich sei das Verhalten des Neuankömmlings nicht. "Männliche Schildkröten verstehen sich nicht", so Kathrin Koch. Das funktioniere bei "Spike" und "Leonardo" nur so gut, weil sie von Beginn an zusammen gehalten wurden.
• Wer seine griechische Landschildkröte vermisst, kann sich gern an Kathrin Koch wenden. Sie ist unter der Nummer 0171 - 6036111 zu erreichen.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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