Britta Witte: „Das ist ein klares Votum für Famila“
Trotz aller Kritik: Jesteburger Bau-Auschuss gibt „Grünes Licht“ für neuen Supermarkt - jetzt entscheidet der Gemeinderat.
mum. Jesteburg. Jesteburg macht in Sachen Famila Nägel mit Köpfen. Trotz deutlicher Bedenken seitens der Industrie- und Handelskammer und eines Gutachtens, das die Größe des geplanten Supermarktes infrage stellt (das WOCHENBLATT berichtete), hat der Bau-Ausschuss das Projekt jetzt abgesegnet und den Satzungsbeschluss zum Bebauungsplanes „Am Brettbach“ durchgewunken (vier Ja-Stimmen der SPD, Grünen, FDP und CDU gegen eine Nein-Stimme der SPD).
Während der Sitzung hatten sich die Politiker und Fachplaner mit den eingegangenen Anregungen und Einwendungen zum Bebauungsplanentwurf auseinanderzusetzen.
Bedenken kamen dabei unter anderem von der Nachbargemeinde Hanstedt, der Rewe-Markt GmbH und der Industrie und Handelskammer.
„In erster Linie wurden dabei Kritik bezüglich der Größe des Marktes, seiner unterstellten Attraktivität und damit der davon ausgehenden Kaufkraftbindung sowie dem Wettbewerbsdruck zu dem bestehenden Rewe-Markt in Jesteburg sowie auch über die Grenzen der Samtgemeinde hinaus geäußert“, sagt Bau-Auschuss-Vorsitzende Britta Witte. Die Gemeinde-Gutachter und die Mitglieder des Bauausschusses kamen in drei Punkten überein:
• Die Auswirkungen der Kaufkraftabflüsse von anderen Gemeinden werden sich in einem verträglichen Rahmen halten. Bei einem gewichtigen Teil davon handelt es sich zudem um die „Rückholung“ von in den vergangenen Jahren „abgewanderter“ Kaufkraft.
• Die Synergieeffekte durch die Ansiedlung von Famila für die gesamte örtliche Wirtschaft sind hoch zu bewerten, auch wenn einzelne Märkte - wie möglicherweise der Rewe-Markt - mit Umsatzeinbußen rechnen müssen.
• Der bisher überdurchschnittliche Kaufkraftabfluss aus der Gemeinde Jesteburg wird gestoppt.
Laut Britta Witte wurde in einem Gutachten der Firma CIMA im Auftrage des Landkreises aus dem Jahre 2010 der Samtgemeinde Jesteburg zwar eine sehr hohe Kaufkraft bescheinigt, die jedoch in einem eklatanten Widerspruch zu einem überdurchschnittlich hohen Kaufkraftabfluss von mehr als 50 Prozent an andere Kommunen steht. „Mit der Aufgabe des Edeka-Marktes dürfte sich dieser Zustand sogar noch verschlechtert haben“, so die CDU-Fraktionsvorsitzende. Mit der Ansiedlung eines modernen Famila-Marktes möchte die Gemeinde die Kaufkraft wieder an den Ort binden und damit auch die kleinteiligeren Geschäfte und die gesamte Infrastruktur des Ortes stärken. „Wir wollen die Gemeinde mit einem Markt dieser Größenordnung zukunftssicher aufstellen, um so im Wettbewerb mit anderen Kommunen, wie etwa Ramelsloh oder auch Buchholz auf Dauer bestehen zu können.“
• Ob der Bebauungsplan in der vorgelegten Form beschlossen wird, entscheidet der Gemeinderat auf einer Sondersitzung am 26. Februar.
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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