"Alle müssen an einem Strang ziehen"
Jesteburger CDU schickt Christian Horend ins Rennen um die Wahl des Samtgemeinde-Bürgermeisters
mum. Jesteburg. Die Jesteburger CDU hat sich mit deutlicher Mehrheit festgelegt: 93,75 Prozent der Mitglieder stimmten für Christian Horend. Der Dibbersener ist für die Christdemokraten der richtige Nachfolger für Samtgemeinde-Bürgermeister und Verwaltungschef Hans-Heinrich Höper. WOCHENBLATT-Redakteur Sascha Mummenhoff sprach mit Horend über seine Ziele.
WOCHENBLATT: Herzlichen Glückwunsch zur Nominierung. Haben Sie mit diesem Ergebnis gerechnet?
Christian Horend: Vielen Dank für die Glückwünsche. Seit vielen Jahren arbeite ich mit den Akteuren der Jesteburger CDU konstruktiv zusammen, über das entgegengebrachte Vertrauen freue ich mich sehr. Ein so starkes Votum von mehr als 90 Prozent Zustimmung bestärkt mich in meiner Kandidatur. Ausdrücklich bedanken möchte ich mich bei dem Vorsitzenden der CDU Jesteburg, Dr. Reinhard Feldhaus, für die Organisation der Aufstellungsversammlung unter Corona-Bedingungen.
WOCHENBLATT: Warum glauben Sie, für den Posten des Verwaltungschefs und Samtgemeinde-Bürgermeisters geeignet zu sein?
Horend: Durch langjährige Erfahrungen in der Kommunalpolitik sind mir die Tätigkeitsfelder geläufig. Auch die Herausforderungen in der Zusammenarbeit zwischen Kommunalpolitik und Verwaltung sind mir vertraut. Der Verwaltungschef ist das Bindeglied zwischen den Mitarbeitern, die über eine große Fachkompetenz verfügen, den Bürgern und der Kommunalpolitik. Hierbei helfen mir meine bisher gesammelten Erfahrungen. Ziel ist es, gemeinsam mit allen Beteiligten zukunftsorientierte Lösungen für die Samtgemeinde zu finden.
WOCHENBLATT: Welchen Bezug haben Sie zur Samtgemeinde Jesteburg?
Horend: Viele Themen der Samtgemeinde sind mir durch meine Arbeit im Kreistag vertraut. Als Beispiele seien hier die Reaktivierung der Bahnstrecke für den Personenverkehr sowie die aktuell laufende Beratung zur zukünftigen Schulstruktur genannt. Außerdem leben auch viele Freunde und Bekannte von mir in der Samtgemeinde.
WOCHENBLATT: Welche Themen sollte die Samtgemeinde aus Ihrer Sicht vordringlich angehen?
Horend: Es gibt viele Themen die eine hohe Priorität haben. Wichtig ist daher die Fortschreibung des Projektes "Jesteburg 2030", das sowohl der Verwaltung als auch den Räten als Orientierung für die Arbeit der nächsten Jahre dienen kann. Aus meiner Sicht ist es unverzichtbar, dass alle handelnden Personen an einem Strang ziehen - und zwar in dieselbe Richtung! In einem solchen Konzept müssen sich dann unter anderem die Themenfelder Leben, Wohnen, Arbeiten, örtliche Infrastruktur und zeitgemäße Verkehrskonzepte wiederfinden. Auch die "Marke" Samtgemeinde Jesteburg könnte noch weiter geschärft werden.
WOCHENBLATT: Verhindert ein allzu starres Konzept nicht die politische Vielfalt?
Horend: Ein solches Konzept verhindert nicht den politischen Diskurs, im Gegenteil: Die politische Arbeit und damit auch die Arbeit der Verwaltung fängt erst richtig an, wenn man sich einen Handlungsrahmen gesteckt hat und diesen mit unterschiedlichen Ideen füllt. Die Nachbargemeinden machen es vor, da darf die Samtgemeinde Jesteburg mit ihren Mitgliedsgemeinden den Vorsprung nicht verspielen.
WOCHENBLATT: Jesteburg möchte große Baugebiete ausweisen. Wie denken Sie darüber - konkret über sozialen Wohnungsbau?
Horend: Jedes neue Baugebiet muss sich in den vorhandenen Bestand einfügen, darf zudem die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur nicht gefährden und soll nachhaltig sein. Es ist wichtig, Ansiedlungswünsche erfüllen zu können. Hierzu zählt auch bezahlbarer Wohnraum. Letztlich auch, um dem demographischen Wandel zu begegnen und die für eine hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität notwendige Struktur erhalten zu können.
WOCHENBLATT: Wie stehen Sie eigentlich zur Kunststätte Bossard und der geplanten "Kunsthalle der Lüneburger Heide"?
Horend: Der Landkreis als Stifter der Kunststätte Bossard hat sich zum Erhalt der Kunststätte verpflichtet. Jesteburg als Teil der Samtgemeinde wird sich mit der Frage beschäftigen, wie die Zukunft der Kunststätte gesichert werden kann und soll. Die in Aussicht gestellten Bundesmittel können die Zukunftsplanungen erleichtern. Aus bekannten Gründen ruhen die Erweiterungspläne aktuell. Art und Umfang einer möglichen Erweiterung müssen noch diskutiert werden. Oftmals gilt: "Weniger ist manchmal mehr."
WOCHENBLATT: Ihr Vorgänger Hans-Heinrich Höper ging jeweils als Kandidat von CDU und SPD ins Rennen. Nun - so heißt es - wollen SPD und Grüne gemeinsam die Rathaus-Mitarbeiterin Claudia Schoultz von Ascheraden unterstützen. Wie bewerten Sie die Situation?
Horend: Mir steht eine Bewertung nicht zu. Darüber entscheiden die anderen Parteien und am Ende die Wähler. Ich freue mich auf einen fairen und engagierten Wahlkampf.
WOCHENBLATT: Die Corona-Situation macht einen klassischen Wahlkampf schwierig. Wie wollen Sie die Bürger von sich begeistern?
Horend: Mein Ziel ist es, die Wähler von meinem Leitbild einer zukunftsorientierten und lebenswerten Samtgemeinde zu überzeugen. Mit meinem motivierten Wahlkampfteam werde ich mich auf alle Situationen einstellen, um den Dialog mit den Wählern führen zu können.
WOCHENBLATT: Danke für das Gespräch.
Gut vernetzt und politisch aktiv
Christian Horend wurde am 30. Mai 1973 in Buchholz geboren. Er ist in Buchholz aufgewachsen und zur Schule gegangen. Horend absolvierte eine Ausbildung zum Bank- und zum Marketingkaufmann.
Insgesamt hat Horend, der ledig ist, 23 Jahre bei Deutschlands größter Sparkasse gearbeitet und war in unterschiedlichen Bereichen tätig - unter anderem im Online-Marketing, dem Beteiligungsgeschäft und Firmenkundenbereich, wo er interdisziplinäre Projekte zur Kundenbindung verantwortet hat.
Seit sieben Jahren leitet Horend das Wahlkreisbüro von Michael Grosse Brömer (Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag). Seit 2005 ist Horend Mitglied der CDU, von 2007 bis 2019 war er Vorsitzender der Buchholzer CDU. Seit 2011 ist er Mitglied des CDU-Kreisvorstands; seit 2015 ist er stellvertretender Kreisvorsitzender. Christian Horend ist seit 2017 Ortsbürgermeister der Ortschaft Dibbersen; seit 2017 ist er zudem Mitglied im Kreistag. Seit 2017 fungiert er außerdem als Geschäftsführer der CDU-Kreistagsfraktion. Christian Horend ist seit 38 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Dibbersen und seit fast 30 Jahren in der Jugendarbeit der Jugendfeuerwehr tätig. Er ist Vorstandsmitglied der Kreisjugendfeuerwehr und ehrenamtlicher Coach im Projekt "MyLife".
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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