Kindergarten-Katastrophe in Jesteburg
Seeveufer-Krippe einen Monat zu
Die Kita Seeveufer platzt aus allen Nähten, so dass Kinder in Containern betreut werden müssen. Und es gibt zu wenig Erzieher. Auch die Kita Moorweg hat zu wenig Personal. Im Januar wird im Seeveufer-Kindergarten die Krippengruppe für Kinder bis drei Jahre wegen fehlendem Fachpersonal komplett geschlossen - eine Katastrophe für viele berufstätige Eltern. Seit Jahren gibt es große Probleme mit der Kinderbetreuung in Jesteburg. Wie wollen Kommunalpolitiker die Probleme angehen? Hat die Gemeinde rechtzeitiges Gegensteuern versäumt?
Das könne schon sein, sagt Kindergarten-Expertin Nathalie Verheyden von der SPD: "Schon als mein Sohn 2017 in den Kindergarten Seeveufer ging, platzte der aus allen Nähten. Er kam er in eine 'Notgruppe', die dann in Containern untergebracht war." Seitdem hat sich die Lage nicht verbessert: Noch immer gibt es eine Container-Gruppe. Es fehlt ein Gruppenraum, ein Therapie- oder Bewegungsraum. "Im Moment müssen die Erzieher dort Pause machen, wo auch Elterngespräche, Bewegungs- und Therapien stattfinden."
Dass ein weiteres Kindergartengebäude nötig ist, ist im Grunde unumstritten. Nur bezahlen kann es die Gemeinde gerade nicht. Und es gibt auch kein geeignetes Grundstück. Ein zusätzlicher Kindergarten an der Schützenstraße wurde vor Jahren von Eltern und Erziehern abgelehnt - zu viel gefährlicher Verkehr. Dann platzte ein großes Bauprojekt am Seevekamp-Süd, bei dem - quasi nebenbei - ein Grundstück für den Kindergartenbau abgefallen wäre. Jetzt sieht es düster aus: "Wir suchen einen Standort für eine neue Kita, wissen aber noch nicht so wirklich, wie wir die bezahlen sollen", fasste Steffen Burmeister (SPD) die Lage nach der letzten Fachausschusssitzung zusammen.
Und das ist nicht das einzige Problem: An allen Ecken und Enden fehlt Kita-Personal. Im Kindergarten am Seeveufer wurde die Krippengruppe schon vor Weihnachten für eine Woche geschlossen, im gesamten Januar müssen die Krippenkinder ebenfalls zuhause bleiben.
Die - meist berufstätigen - Eltern sind sauer und machten ihrem Unmut mit einer Demonstration bei der Eröffnung der Kreisverkehrs kurz vor Weihnachten Luft: "Das Weihnachtsfest war den Eltern verhagelt", so Markus Blume, stellvertretender Elternvertreter der Krippengruppe, zumal die Gruppe schon seit Mitte Dezember geschlossen ist. Man habe Vorschläge gemacht, wie in der aktuellen Notsituation zumindest sechs von zehn Krippenkindern betreut werden könnten: durch die Umsetzung einer Fachkraft, die Unterstützung der Kita-Leitung und mit Hilfe von pädagogisch vorgebildeten Eltern. Aber die Gemeinde habe das vom Tisch gewischt. Offizielle Begründung: "Zum Schutz des Kindeswohls ist keine weitere Notfallregelung möglich", heißt es in einem Brief an die Eltern.
Was Blume besonders ärgert: Man habe schon mehrere Krisengespräche mit Kommunalpolitikern und der Gemeinde geführt, aber: Die Stellenausschreibung sei überhaupt nicht attraktiv gewesen. Und sie ist auch erst im Dezember prominent auf der Website der Gemeinde aufgetaucht.
Auch sonst bekommen Eltern meist nicht soviel Betreuung, wie sie gern hätten. In Jesteburg ist die Situation offenbar besonders schwierig: "Wir stehen in Konkurrenz zu Nachbargemeinden wie Seevetal, die rechtzeitig ihre Betreuungsangebote ausgebaut haben", so Verheyden. In neuen, modernen Gebäuden seien die Arbeitsbedingungen für Erzieher natürlich besser - ein Teufelskreis. Was kann man tun? "Man müsste ganz dringend die Erzieherausbildung verändern", glaubt Verheyden. "Vor allem muss der Quereinstieg ohne langwierige Ausbildung möglich sein. In Hamburg geht das doch auch." Man müsse sich Anregungen aus anderen Bundesländern holen, wo es besser laufe, zum Beispiel in Süddeutschland. Könnte ein Blick auf Verheydens Heimat Belgien helfen? "Dort gibt es kein Betreuungsproblem. Die Kinder haben 'Lernpflicht' von drei bis 18 Jahren. Die Kinderbetreuung ist gleich an die Schulen angegliedert."
Die Sozialdemokraten jetzt ausdrücklich die Jesteburger fragen, wie man das Betreuungsproblem lösen kann. Denkbar wäre alles mögliche, so Verheyden, auch eine private Unterbringung oder der Einsatz von Geflüchteten mit entsprechender Vorbildung aus ihrem Heimatland. Wer Ideen zur künftigen Kita-Versorgung hat und sich vorstellen kann, konstruktiv an der Problemlösung mitzuarbeiten, kann sich unter Tel. 0172 9324975 oder per E-Mail an verheyden@gmail.com an Nathalie Verheyden wenden. "Es wird eine Arbeitsgruppe mit Jesteburgern geben, bei der es um dieses Thema gehen wird."Die Kita Seeveufer platzt aus allen Nähten, so dass Kinder in Containern betreut werden müssen. Und es gibt zu wenig Erzieher. Auch die Kita Moorweg hat zu wenig Personal. Im Januar wird im Seeveufer-Kindergarten die Krippengruppe für Kinder bis drei Jahre wegen fehlendem Fachpersonal komplett geschlossen - eine Katastrophe für viele berufstätige Eltern. Seit Jahren gibt es große Probleme mit der Kinderbetreuung in Jesteburg. Wie wollen Kommunalpolitiker die Probleme angehen? Hat die Gemeinde rechtzeitiges Gegensteuern versäumt?
Das könne schon sein, sagt Kindergarten-Expertin Nathalie Verheyden von der SPD: "Schon als mein Sohn 2017 in den Kindergarten Seeveufer ging, platzte der aus allen Nähten. Er kam er in eine 'Notgruppe', die dann in Containern untergebracht war." Seitdem hat sich die Lage nicht verbessert: Noch immer gibt es eine Container-Gruppe. Es fehlt ein Gruppenraum, ein Therapie- oder Bewegungsraum. "Im Moment müssen die Erzieher dort Pause machen, wo auch Elterngespräche, Bewegungs- und Therapien stattfinden."
Dass ein weiteres Kindergartengebäude nötig ist, ist im Grunde unumstritten. Nur bezahlen kann es die Gemeinde gerade nicht. Und es gibt auch kein geeignetes Grundstück. Ein zusätzlicher Kindergarten an der Schützenstraße wurde vor Jahren von Eltern und Erziehern abgelehnt - zu viel gefährlicher Verkehr. Dann platzte ein großes Bauprojekt am Seevekamp-Süd, bei dem - quasi nebenbei - ein Grundstück für den Kindergartenbau abgefallen wäre. Jetzt sieht es düster aus: "Wir suchen einen Standort für eine neue Kita, wissen aber noch nicht so wirklich, wie wir die bezahlen sollen", fasste Steffen Burmeister (SPD) die Lage nach der letzten Fachausschusssitzung zusammen.
Und das ist nicht das einzige Problem: An allen Ecken und Enden fehlt Kita-Personal. Im Kindergarten am Seeveufer wurde die Krippengruppe schon vor Weihnachten für eine Woche geschlossen, im gesamten Januar müssen die Krippenkinder ebenfalls zuhause bleiben.
Die - meist berufstätigen - Eltern sind sauer und machten ihrem Unmut mit einer Demonstration bei der Eröffnung der Kreisverkehrs kurz vor Weihnachten Luft: "Das Weihnachtsfest war den Eltern verhagelt", so Markus Blume, stellvertretender Elternvertreter der Krippengruppe, zumal die Gruppe schon seit Mitte Dezember geschlossen ist. Man habe Vorschläge gemacht, wie in der aktuellen Notsituation zumindest sechs von zehn Krippenkindern betreut werden könnten: durch die Umsetzung einer Fachkraft, die Unterstützung der Kita-Leitung und mit Hilfe von pädagogisch vorgebildeten Eltern. Aber die Gemeinde habe das vom Tisch gewischt. Offizielle Begründung: "Zum Schutz des Kindeswohls ist keine weitere Notfallregelung möglich", heißt es in einem Brief an die Eltern.
Was Blume besonders ärgert: Man habe schon mehrere Krisengespräche mit Kommunalpolitikern und der Gemeinde geführt, aber: Die Stellenausschreibung sei überhaupt nicht attraktiv gewesen. Und sie ist auch erst im Dezember prominent auf der Website der Gemeinde aufgetaucht.
Auch sonst bekommen Eltern meist nicht soviel Betreuung, wie sie gern hätten. In Jesteburg ist die Situation offenbar besonders schwierig: "Wir stehen in Konkurrenz zu Nachbargemeinden wie Seevetal, die rechtzeitig ihre Betreuungsangebote ausgebaut haben", so Verheyden. In neuen, modernen Gebäuden seien die Arbeitsbedingungen für Erzieher natürlich besser - ein Teufelskreis. Was kann man tun? "Man müsste ganz dringend die Erzieherausbildung verändern", glaubt Verheyden. "Vor allem muss der Quereinstieg ohne langwierige Ausbildung möglich sein. In Hamburg geht das doch auch." Man müsse sich Anregungen aus anderen Bundesländern holen, wo es besser laufe, zum Beispiel in Süddeutschland. Könnte ein Blick auf Verheydens Heimat Belgien helfen? "Dort gibt es kein Betreuungsproblem. Die Kinder haben 'Lernpflicht' von drei bis 18 Jahren. Die Kinderbetreuung ist gleich an die Schulen angegliedert."
Die Sozialdemokraten jetzt ausdrücklich die Jesteburger fragen, wie man das Betreuungsproblem lösen kann. Denkbar wäre alles mögliche, so Verheyden, auch eine private Unterbringung oder der Einsatz von Geflüchteten mit entsprechender Vorbildung aus ihrem Heimatland. Wer Ideen zur künftigen Kita-Versorgung hat und sich vorstellen kann, konstruktiv an der Problemlösung mitzuarbeiten, kann sich unter Tel. 0172 9324975 oder per E-Mail an verheyden@gmail.com an Nathalie Verheyden wenden. "Es wird eine Arbeitsgruppe mit Jesteburgern geben, bei der es um dieses Thema gehen wird."
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