Brettbachtal wird voll genutzt
Wo kann man Natureingriffe ausgleichen?
Die UWG Jes! möchte, dass in der Nähe Jesteburgs neue ökologische Ausgleichsflächen geschaffen werden. In der vergangenen Gemeinderatssitzung stimmte der Rat dem UWG-Antrag einstimmig zu.
Hintergrund: Offiziell heißen sie "Kompensationspoolflächen für ökologische Ausgleichsmaßnahmen", umgangssprachlich "Ausgleichsflächen". Wenn durch Baumaßnahmen in die Natur eingegriffen wird, sind Kommunen verpflichtet, möglichst nah Flächen zu benennen, die stattdessen ökologisch aufgewertet werden, um den ökologischen Schaden auszugleichen. Der entstandene Schaden für die Natur wird mit Ökopunkten bewertet und kann mit der Zahlung eines Geldbetrages an geeigneter Stelle ausgeglichen werden. Im Landkreis Harburg gibt es aktuell 21 verfügbare Kompensationspools.
In Jesteburg gibt es derzeit keine "aufwertungsfähigen" Flächen - das bisher genutzte Brettbachtal südöstlich des Dorfes wird bereits vollständig als Ausgleich genutzt. Dort soll ein naturnaher Sumpf- und Eichenmischwald entstehen. Bisher beeinträchtigten nicht heimische Fichten und Douglasien den Naturhaushalt und das Landschaftsbild: Sie verdunkelten den Boden zu sehr und entzogen dem Gebiet Wasser. Deshalb wurden die Fichten und Douglasien gefällt und stattdessen mit heimischen standortgerechten Baumarten, zum Beispiel Eichen, lichte Waldstrukturen geschaffen.
In der Nähe sind aktuell nur noch Flächen in den Kompensationspools „Marxen“ und „Harmstorf“ verfügbar. Sobald diese Flächen voll sind, müssten zukünftige Ausgleichmaßnahmen weiter entfernt vom eigentlichen Ort des Eingriffs in die Natur erfolgen. "Wir halten es für sinnvoll, dass ökologische Ausgleichsmaßnahmen möglichst in der näheren Umgebung der Flächen umgesetzt werden, an denen entsprechende Flächen durch bauliche Eingriffe vernichtet werden", erklärt der UWG-Vorsitzende Hansjörg Siede. "Dafür sollte es in der Samtgemeinde mindestens eine zusammenhängende und naturfachlich sinnvolle Kompensationsfläche geben."
Jetzt muss die Verwaltung erst einmal mögliche Kompensationsflächen ermitteln. Die werden dann im Bau- und Planungsausschuss vorgestellt und beraten.
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