"Ich bin der erste Künstler im Zigarrenmacherhaus!"
bc. Jork. Die Nase hat er sich an der Scheibe des frisch sanierten Zigarrenmacherhauses in der Jorker Ortsmitte plattgedrückt. Hier könnte man gut eine Ausstellung unterbringen, murmelte Eberhard Schiel vor sich hin. Gedacht, gesagt und getan. Nach Rücksprache mit Jorks Bauamtsleiter Thomas Bültermeier gab schließlich auch Bürgermeister Gerd Hubert sein Okay. Der Hobby-Künstler darf seine wirklich sehenswerten Werke in den historischen vier Wänden in Jork ausstellen. Freitag lud Eberhard Schiel zur Vernissage. "Ich bin der erste Aussteller im Zigarrenmacherhaus!"
Ohne Schiel wäre das Zigarrenmacherhaus noch immer ungenutzt. Die Politik hat bis jetzt kein Konzept für das Fachwerkgebäude im Ortskern gefunden. Die vergangenen Jahre lag das Haus brach. Bevor die einstige Eigentümerin das Haus für einen symbolischen Betrag an die Gemeinde übertrug, nutzte die Geschäftsfrau das Zigarrenmacherhaus als Schaufenster und Aussstellungsraum für Handarbeiten und Elektrogeräte. Danach stand es leer.
Jetzt endlich zieht Leben in das überraschend geräumige Gebäude ein. Gemälde, Collagen und Zeichnungen von Eberhard Schiel hängen nun an den Wänden des Zigarrenmacherhaus. Seit vielen Jahren interessiert sich Schiel für die Malerei. Nachdem der 74-jährige Ingenieur aus Jork in Rente ging, schloss er sich der VHS-Gruppe "Farblabor" von Dirk Behrens an.
Eberhard Schiel malt alles, was ihm vor den Pinsel kommt - am liebsten Porträts. Ein Bild zeigt ihn, seine Eltern und seine acht Geschwister, ein anderes den Hamburger Filmemacher Fatih Akin. "Das Zigarrenmacherhaus ist der perfekte Ort, an dem lokale Künstler ihre Werke ausstellen können."
• Die Ausstellung ist bis zum 17. November freitags, sonnabends und sonntags jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Schiel ist vor Ort, um Fragen zu beantworten.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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