Feuerwehr musste anrücken
Schreckmoment an der Lühe: Sperrwerkstore lassen sich nicht schließen

Die beiden Feuerwehrmänner entfernten ein Kirschennetz von den Sperrwerkstoren | Foto: Feuerwehr SG Lühe
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Diese Alarmierung ließ am heutigen Freitag (29.12.) aufhorchen: Die Feuerwehr wurde zum Lühe-Sperrwerk gerufen. "Sperrwerk bekommt das Tor nicht zu", hieß es in der Alarmdepesche. Drohte etwa eine zweite "Lühe-Flut" wie im Mai 2022? Damals standen Grundstücke entlang der Lühe unter Wasser, weil die Sperrwerkstore während eines extremen Hochwassers nicht rechtzeitig geschlossen wurden. An diesem Freitag sollte das Sperrwerk seine Tore schließen, weil das Hochwasser am Nachmittag mehr als einen Meter über dem mittleren Hochwasser ansteigen wird. Das liegt knapp unter der ersten Meldestufe für eine Sturmflut. 

Die Sperrwerkstore waren durch das Netz blockiert | Foto: Feuerwehr Lühe
  • Die Sperrwerkstore waren durch das Netz blockiert
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Altes Kirschennetz war der Übeltäter

Der Sperrwerkswärter wollte am Freitagmittag wegen des angekündigten Hochwassers die sogenannten Stemmtore schließen. Doch das innere Tor ließ sich nicht zumachen. Daher wurde gegen 13 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Grünendeich alarmiert. Mit Überlebensanzügen ausgerüstet, stiegen zwei Feuerwehrleute in ein Schlauchboot und paddelten zu den offenen Innentoren. Dort prüften sie, warum sich die Tore nicht schließen ließen - mit einem erstaunlichen Ergebnis: Ausgerechnet ein altes Kirschennetz, wie es im Obstbau zum Schutz der Kirschbäume Verwendung findet, wurde als Übeltäter ausgemacht. Die Feuerwehrleute fischten große Teile des Netzes aus dem Wasser und zogen die Reste mithilfe von Seilen aus dem Torbereich. 

Nach WOCHENBLATT-Informationen ließen sich die Tore wohl auch nach dem Einsatz der Feuerwehr noch nicht vollständig schließen. Tief im Schlick sollen sich weitere Teile des Netzes verfangen haben. Geplant ist offenbar nun, dass mit den nächsten Tiden bei Ebbe und Flut der Versuch gestartet werden soll, die Tore von den Netzresten freizuspülen. Gelingt dies nicht, muss der NLWKN als Betreiber des Sperrwerks möglicherweise Taucher anfordern.

Lühe-Flut: Das ewige Warten auf die Entschädigung

Funktionieren der Tore ist wichtig

Das reibungslose Funktionieren der Sperrwerkstore ist gerade jetzt angesichts der angespannten Hochwasser- und Sturmflutlage besonders wichtig. Sie müssen auch deshalb jederzeit vollständig geöffnet und geschlossen werden können, um auf diese Weise den Wasserstand der Lühe zu regulieren und Wasser vom Oberlauf abfließen zu lassen. Auch wenn es sich bei dem verklemmten Stemmtor um das innere Tor  gehandelt hat, so ist dessen Bedeutung dennoch groß. Es fungiert im Falle einer Sturmflut als Reserve und dient damit der Sicherheit der Bevölkerung. Letztlich stellt sich auch die Frage, wie es möglich ist, dass die Tore bereits durch ein einfaches Netz blockiert werden können und so das Sperrwerk lahmgelegt werden kann.

Die beiden Feuerwehrmänner entfernten ein Kirschennetz von den Sperrwerkstoren | Foto: Feuerwehr SG Lühe
Die Sperrwerkstore waren durch das Netz blockiert | Foto: Feuerwehr Lühe
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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