Wulmstorfer Heide und Bornberg
Besonderer Schutz statt Panzer
Heide, Magerrasen, Wald und Feuchtgebiete – die Wulmstorfer Heide mit dem Bornberg ist nicht nur eine einzigartige Naturlandschaft, sondern auch ein attraktives Naherholungsgebiet. Wo einst Panzer übten, sorgt die Naturschutzstiftung des Landkreises Harburg mit Renaturierungs- und Pflegemaßnahmen dafür, dass ein Refugium besonders für den Schutz gefährdeter Arten wie Kreuzotter und Heidelerche bestehen bleibt. Dazu findet auch der klimagerechte Umbau des Waldes statt. Ab Sommer steht das 283 Hektar große Gebiet zudem unter besonderem Schutz: Dann soll es als Naturschutzgebiet ausgewiesen sein. Ziel ist es, dadurch beispielsweise bodensaure Eichen- und Buchenwälder und eine strukturreiche Heidelandschaft zu erhalten und zu entwickeln. Das Gebiet grenzt unmittelbar an das Hamburger Naturschutzgebiet Fischbeker Heide.
Die Wulmstorfer Heide hat viel zu bieten und ist ein ökologisch wichtiges Gebiet. So ist es unter anderem Quellgebiet für den Riethbach und umfasst zahlreiche Nassbiotope. Mit 83 Metern Höhe stellt der Bornberg die höchste Erhebung im Gebiet dar.
Auf einem Teilstück am Bornberg wurde im vergangenen Winter mit der Wiederherstellung eines hochwertigen, abwechslungsreichen Buchenmischwalds begonnen. „Damit realisieren wir am Bornberg den klimagerechten Umbau des Waldes im Sinne des Naturschutzes“, sagt Mirko Dannenfeld, Vorstandsvorsitzender der Naturschutzstiftung und Leiter der Umweltabteilung des Landkreises.
Wo auf den Flächen der Naturstiftung des Landkreises Harburg bisher strukturarmes Kiefernstangenholz mit geringem ökologischen Wert zu finden war, prägen bald Rotbuche, Winterlinde, Hainbuche und Spitzahorn die Wälder. Dazu werden Kiefern entnommen und mehrere tausend heimische Laubbäume gepflanzt. In einigen Jahren sorgen diese ökologisch wertvollen Wälder aus Buchen, Ahorn und Linde dann im Sommer für eine angenehme Kühle, sie erhöhen die Grundwasserneubildung und sind besser gegen die Folgen der Klimakrise geschützt als die Kiefern. Künftig werden die Bornbergwälder zudem allein unter Natur- und Klimaschutzaspekten gepflegt – und bieten wertvollen neuen Lebensraum für Arten wie Schwarzspecht, Trauerschnäpper und Waldlaubsänger sowie viele Waldfledermausarten.
Maßnahmen finden auf insgesamt 50 Hektar statt. Der Unterbau mit neuen Laubbäumen erfolgt im ersten Schritt auf rund 15 Hektar Fläche. „Damit ist es eines der größten Waldnaturschutzprojekte im Landkreis Harburg“, sagt Mirko Dannenfeld. Auf den aufgelichteten Flächen werden im Herbst Neuanpflanzungen durchgeführt.
Als Pflegemaßnahme der Heidelandschaft organisiert die Naturschutzstiftung regelmäßig Entkusselungsaktionen. Zuletzt Ende Februar wurden von Mitgliedern der Naturschutzstiftung gemeinsam mit der örtlichen BUND-Gruppe sowie freiwilligen Helferinnen und Helfern die jungen Gehölze auf rund 15.000 Quadratmetern die aufwachsenden jungen Gehölze entfernt. Dies ist notwendig um die offene Kulturlandschaft zu erhalten und sie vor einer Verbuschung zu bewahren. Mit der Hand, sowie Garten- und Astscheren wurden junge Kiefern, Birken und die invasive Spätblühende Traubenkirsche entfernt. Die Entkusselungsaktionen der Naturschutzstiftung finden zweimal jährlich im Herbst und im Frühjahr auf statt. Freiwillige Helferinnen und Helfer sind stets willkommen.
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