Gerhard Meyer züchtet exotische Rinder im Neu Wulmstorfer Moor

Der Landwirt, der mit seinen Wasserbüffeln schmust

sla. Neu Wulmstorf. "Kommt, meine Babys, kommt!", ruft Gerhard Meyer - und die Herde schwarzer Wasserbüffel, die friedlich auf der rund fünf Hektar großen Weide im Schatten döste, setzt sich in Bewegung, um sich von Meyer ihre Steicheleinheiten abzuholen. Insgesamt gehören dem Neu Wulmstorfer rund 60 Wasserbüffel, die im Naturschutzgebiet bei Neu Wulmstorf weiden.
Seit 2016 züchtet Meyer dort schwarze Wasserbüffel, da sie sich für das feuchte Moorgebiet besonders gut eignen. "Sie sind sehr genügsam und friedliebend", erklärt er. Manche lassen sich von ihm sogar in den Arm nehmen, einige sind etwas zurückhaltender. Jeden Tag schaut der Landwirt nach seiner Herde, die erst kürzlich Nachwuchs bekommen hat. Im September rechnet Meyer mit 25 weiteren Wasserbüffel-Kälbern.
Einmal sei allerdings ein Wasserbüffel beim Wechseln der Weide abgehauen und in den Ort Richtung Supermarkt unterwegs gewesen, weil dieser nicht bei männlichen Büffeln, sondern lieber bei den weiblichen Artgenossen stehen wollte, so Meyer. Zum Glück konnte er ihn aber schnell dazu bringen, zurückzugehen.
Ursprünglich kommen Wasserbüffel aus Asien und gehören zur Gattung der Rinder. Doch auch in Deutschland nimmt die Anzahl der Tiere zu. "Die Büffel wachsen bei uns artgerecht auf der Weide auf und werden ausschließlich mit Gras und im Winter mit Silage und Heu von unseren eigenen Weiden gefüttert", sagt Meyer. Da er auf jegliche Form von Kraftfutter verzichte, wachsen die Tiere nur sehr langsam, was sich in der Qualität und Marmorierung des Fleisches widerspiegelt.
Mit ca. drei Jahren haben die Tiere ihr Schlachtgewicht erreicht. Sie werden in einem kleinen Schlachtbetrieb in unmittelbarer Nähe geschlachtet. "Der kurze Weg bedeutet für das Tier einen stressfreien Transport. Jedes Rind wird von uns selbst zum Schlachter gefahren", sagt Meyer.
Neben Wasserbüffeln züchtet der Neu Wulmstorfer bereits seit 1981 auch Charolais- und Angus-Rinder und vermarktet das Fleisch von seinen eigenen Tieren.
• https://www.charolais-neuwulmstorf.bio