Zum ersten Seniorentag lud kürzlich die Gemeinde Neu Wulmstorf in das Familienzentrum. Um die 100 Seniorinnen und Senioren, Interessierte und Vertreter von Vereinen und Institutionen folgten der Einladung bei strahlendem Sonnenschein. 

"Wir möchten Menschen zusammenbringen und besonders den Älteren die Teilhabe am Alltag ermöglichen", erklärt Bürgermeister Tobias Handtke, der die Veranstaltung mit einer Rede eröffnete. Im Mittelpunkt des Seniorentages standen Themen wie Demenz, Altersarmut und Fahrsicherheit. Am Stand der Polizeiinspektion Harburg informierten der Beauftragte für Kriminalprävention, Kriminalhauptkommissar Carsten Bünger und Polizeihauptkommissarin Melanie Kanebley, Kontaktbeamtin für die Gemeinde Neu Wulmstorf, die Seniorinnen und Senioren über allgemeine Sicherheit. Immer wiederkehrende Themen seien Betrug am Telefon oder an der Haustür sowie Taschendiebstahl, erklärt Carsten Bünger. "Wir möchten erreichen, dass die Leute sensibilisiert und etwas vorsichtiger werden. Gerade ältere Menschen sind oft arglos, das nutzen die Täter gezielt aus." Das Feedback sei durchweg positiv gewesen. Viele Seniorinnen und Senioren stellten den Beamten Fragen und nahmen das Infoangebot der Polizei in Anspruch. 

Hans-Herrmann Lowsky aus Neu Wulmstorf war einer der Veranstaltungsbesucher. Er freute sich über das breite Informationsangebot und darüber, mal wieder mit anderen zusammenzukommen. "Der Seniorentag ist eine gute Sache. Da merkt man, dass die Gemeinde und der Bürgermeister engagiert sind", sagt der 82-Jährige.

Hannelore Buls vom SoVD und Seniorenbeauftragte der Gemeinde Neu Wulmstorf hielt einen Vortrag zum Thema Rente und Altersarmut und klärte die Interessierten über ihre Rechte und Möglichkeiten auf. Die Gemeinde täte viel für die Seniorinnen und Senioren in Neu Wulmstorf, unterstütze Angebote und Bürgermeister Handtke hätte stets ein offenes Ohr, erklärt Hannelore Buls. Dennoch fehle es an professionellen Angeboten - zu viel hänge nur vom Ehrenamt ab.
Bei der Betreuung älterer Bürgerinnen und Bürger mangele es in Neu Wulmstorf besonders an ambulanten Pflegediensten sowie einer Tagespflege. Die Zeiten in denen die Pflege der Großeltern oder Eltern in den Händen der Frauen der Familie lag, seien heutzutage mit Vollzeitjob und Kinderbetreuung für viele nicht mehr zu leisten. "Wir brauchen in der Gemeinde dringend professionelle Angebote und Wohnmöglichkeiten für Seniorinnen und Senioren", so Hannelore Buls weiter.  

Ehrennadel überreicht

Eine Überraschung gab es außerdem für eine besonders engagierte Frau: Karin Schröder, Kultur und Vereinsbeauftragte der Gemeinde wurde mit der Neu Wulmstorfer Ehrennadel ausgezeichnet. Schröder ist unter anderem als Vorsitzende des Fördervereins der Feuerwehr Neu Wulmstorf sowie in der IG Demenz und im Lokalen Bündnis für Familie engagiert. In ihrer Funktion als Kultur und Vereinsbeauftragte, aber vor allem darüber hinaus leistete Schröder unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit. 
Im Rahmen der Ehrennadel-Verleihung gaben ihre langjährigen Wegbegleiter Frank Müller und Manfred Birk eine unterhaltsame Performance zum Besten und sangen ein umgedichtetes Loblied auf Karin Schröder, die nichts von der Überraschung ahnte. "Ich habe mich sehr über diese Auszeichnung gefreut. Die Veranstaltung heute war der richtige Rahmen dafür, denn ich habe hier viele Menschen aus meiner Zeit als Vorsitzende des Kulturvereins wiedergesehen", so Schröder.