Nach Attacken in Chemnitz
Stader Rechtsextremist verurteilt
bim. Stade. Ein 30-Jähriger aus dem Landkreis Stade ist am vergangenen Mittwoch vom Amtsgericht Chemnitz wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruchs zu einem Jahr Haft verurteilt worden, ausgesetzt zur Bewährung. Der 30-Jährige wurde für schuldig befunden, vor drei Jahren an einem Angriff auf das jüdische Restaurant "Schalom" in Chemnitz und seinen Geschäftsführer beteiligt gewesen zu sein. Die Tat und der jetzige Prozess haben bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.
Ende August 2018 hatte eine Gruppe von zehn bis zwölf Personen das Lokal mit Steinen und Flaschen attackiert und dabei auch den Wirt verletzt. An einem Stein war DNA des Mannes aus Stade gefunden worden. In Verbindung mit einer anderen Verurteilung wegen Drogenhandels verhängte der Richter die Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung.
Der Angriff geschah in der Zeit, als Aufmärsche und Ausschreitungen in Chemnitz international Schlagzeilen machten. Dazu kamen Rechtsextreme aus ganz Deutschland in die sächsische Stadt. Auslöser war der gewaltsame Tod eines 35-Jährigen am Rande eines Stadtfestes, für den später ein Syrer verurteilt wurde.
Die Generalstaatsanwaltschaft ging in der jetzigen Verhandlung von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Der Angeklagte selbst hatte sich im Prozess nicht zu den Vorwürfen geäußert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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