Seeadlerweibchen erschossen

Der tote Seeadler | Foto: Joachim Neumann
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Entsetzen über Umweltfrevel im Landkreis Stade / Staatsanwaltschaft ermittelt

tp. Balje. Bestürzung bei den Umweltschützern des NABU Niedersachsen: In Balje-Hörne in Nordkehdingen hat ein Unbekannter ein Seeadlerweibchen erschossen. Am Freitag entdeckte ein Adlerbeobachter, der den Horst bestieg, das tote Seeadlerweibchen. Es lag mit durchschossenem Rumpf in seinem Nest.

Das erwachsene Weibchen war bei sehr guter Kondition und hatte noch einen Ast im Schnabel. Es war beim Ausbessern des Nestes zu Tode gekommen. Umweltexperten stufen den Verlust als schmerzlich ein: Bei 44 Seeadlerpaaren in Niedersachsen zählt jedes Individuum.

Der Seeadler wird zur Untersuchung an das Leibniz-Institut für Wildtierforschung nach Berlin geschickt.

Die Behörden fahnden nach dem Umeltfrevler. Der Landkreis Stade hat bei der Staatsanwaltschaft Stade einen Strafantrag gestellt. Die Tötung von Greifvögeln kann mit Freiheitsentzug geahndet werden.

Unterdessen haben in der Gemeinde die Spekulationen über die Hintergründe der Tat begonnen: Der Horst liegt in der Nähe des Windparkes Hörne. Die Anlage soll im Zuge des "Repowering" mit größeren Mühlen modernisiert werden. Bei den Planungen spielt der unter Naturschutz stehende Seeadlers eine bedeutende Rolle.

Der tote Seeadler | Foto: Joachim Neumann
Das getötete Adlerweibchen | Foto: Joachim Neumann
Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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