Ausgleichsmaßnahme im Kakener Wald
Neue Warteschleife für das Einkaufszentrum Himmelpforten
Das Genehmigungsverfahren für die Baumfällarbeiten im Steinmetzpark Himmelpforten ruht weiter. Damit liegen die Pläne für den Bau des Einkaufszentrums durch die Bünting-Gruppe weiter auf Eis. Hintergrund: Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg folgt der Entscheidung des Stader Verwaltungsgerichts. Demnach dürfen mit der Fällung von Bäumen keine Tatsachen geschaffen werden, solange der Sachverhalt nicht eindeutig geklärt ist.
Der vierte Senat des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts hat die Beschwerde der Bünting-Gruppe gegen die Entscheidung des Stader Verwaltungsgerichts zurückgewiesen. Dieses hatte die Ausnahmegenehmigung für Baumfällarbeiten zunächst gestoppt. Damit reagierten die Stader Richter auf einen Widerspruch durch den Naturschutzverband (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach). Das Lüneburger Oberverwaltungsgericht begründete seinen Beschluss damit, dass die Erfolgsaussichten des Widerspruchs des Naturschutzverbandes als offen anzusehen seien. Man habe zwischen dem wirtschaftlichen Interesse der Bünting-Gruppe und dem artenschutzrechtlichen Interesse des Naturschutzverbands abgewogen. Dabei sei maßgeblich ins Gewicht gefallen, dass mit der Vollziehung der vom Landkreis genehmigten Ausnahme, sprich dem Fällen der Bäume im Steinmetzpark, für die betroffenen Tierarten ein möglicherweise nicht mehr rückgängig zu machender nachteiliger Zustand geschaffen würde. Hinzu komme, dass mit den Bauarbeiten aufgrund des noch laufenden Baugenehmigungsverfahrens ohnehin nicht kurzfristig begonnen werde könne.
Ein weiterer Stolperstein für das Bauvorhaben ist, dass das Genehmigungsverfahren für den Bauantrag derzeit ruht, weil der Bebauungsplan für das betreffende Gebiet beklagt wird. Solange dieses Verfahren läuft, kann der Landkreis keine Genehmigung geben.
Die Niedersächsischen Landesforsten haben inzwischen im Rahmen der Ausgleichsmaßnahme im Kakener Vorderholz künstliche Quartiere geschaffen, um den Eingriff in den Lebensraum der Tiere durch den Einkaufszentrums-Neubau auszugleichen. Dabei wurden künstliche Wohnungen für Fledermäuse, Dohlen und Waldohreulen angelegt. Die Behausungen wurden so geplant, dass sie für die drei genannten Arten bezugsfertig sind und schnell angenommen werden können.
Für die Fledermäuse wurden in zwölf gesunde Buchen und eine Eiche jeweils drei bis vier künstliche Höhlen gesägt. Für die Waldohreulen wurden drei Kunsthorste und für die Dohlen 20 Nisthöhlen aufgehängt. Insgesamt wurde das Kakener Vorderholz mit seiner Gesamtgröße von etwa 35 Hektar auf rund sieben Hektar Fläche als besonderer Lebensraum für den Artenschutz gestaltet. Der Abschluss der Arbeiten wurde inzwischen bei der Naturschutzbehörde gemeldet. Ende des Monats findet ein Vor-Ort-Termin statt.
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