Der 21. Apfel des Jahres bekam einen Platz im Entdeckergarten des Freilichtmuseums am Kiekeberg
"Ingrid Marie" leidet sehr unter dem Klimawandel

Pomologe Eckart Brandt erklärt beim Beschneiden der Äste, wie wichtig es ist, dass ein Apfelbaum im ersten Jahr noch keine Früchte trägt. Nur so könne die Krone stabil wachsen, um noch jahrzehntelang viele Äpfel tragen zu können. | Foto: sv
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  • Pomologe Eckart Brandt erklärt beim Beschneiden der Äste, wie wichtig es ist, dass ein Apfelbaum im ersten Jahr noch keine Früchte trägt. Nur so könne die Krone stabil wachsen, um noch jahrzehntelang viele Äpfel tragen zu können.
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sv. Rosengarten-Ehestorf. Den Apfel des Jahres 2021, Ingrid Marie, pflanzten der Pomologe Eckart Brandt, Museumsgärtner Matthias Schuh, Museumsdirektor Stefan Zimmermann und Gudrun Homann (BUND Hamburg) kürzlich im landwirtschaftlichen Entdeckergarten des Freilichtmuseums am Kiekeberg in Rosengarten-Ehestorf ein.

Pflanzen den Apfelbaum des Jahres im landwirtschaftlichen Entdeckergarten (v. li.): Gudrun Hofmann (BUND Hamburg), Pomologe Eckart Brandt und Kiekeberg-Museumsdirektor Stefan Zimmermann | Foto: sv
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Seit 21 Jahren pflanzt das Freilichtmuseum am Kiekeberg die vom Pomologenverein gekürten Äpfel des Jahres im Entdeckergarten. Hier werden über 300 Obstbäume und mehr als 70 verschiedene Obstsorten erhalten. Eine Art lebendes Gen-Archiv, das historische Pflanzen für die Zukunft bewahrt. Auch der Ingrid-Marie-Apfel, eine eigentlich in Norddeutschland weitverbreitete Sorte, verschwindet laut Pomologe Eckart Brandt zunehmend aus den Erwerbsplantagen. Grund dafür könnte der Klimawandel sein: So vertrage der saftige Apfel die wärmer werdenden Temperaturen nicht. Er werde früher reif und verfaule bereits vor der Ernte am Baum. Der Apfel ist ab Mitte September pflückreif und von Ende September bis Dezember zu genießen.

Ingrid Marie ist der "Apfel des Jahres 2021" | Foto: www.apfeltage.de
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Als eine der Elternsorten kommt der Cox-Orange in Frage, erklärt der Apfelexperte. 1908 wurde die Sorte als Zufallssämling auf der Insel Fünen in Dänemark gefunden. Sein Entdecker, der Lehrer Madsen, benannte den Apfel nach seiner Tochter Ingrid Marie. Nach Deutschland kam er erst in den 1960er Jahren. Mittlerweile wächst der nicht sehr anspruchsvolle Apfel an allen Standorten. Am aromatischsten und würzigsten schmecke die Sorte, wenn sie auf den Sandböden der Elbe Geest wachse, verrät Eckart Brandt.

Pomologe Eckart Brandt erklärt beim Beschneiden der Äste, wie wichtig es ist, dass ein Apfelbaum im ersten Jahr noch keine Früchte trägt. Nur so könne die Krone stabil wachsen, um noch jahrzehntelang viele Äpfel tragen zu können. | Foto: sv
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Beim Beschneiden des neuen Apfelbaums für den Entdeckergarten erklärte der Pomologe, wie wichtig es ist, die Äste im ersten Jahre nicht zu viel zu belasten. "Ein, zwei Äpfel können hängen gelassen werden, um den Geschmack zu teste. Aber es sollte nicht das Ziel sein, dass der Baum im ersten Jahr schon Früchte trägt." Museumsgärtner Matthias Schuh ergänzt: "Die Krone soll jahrzehntelang halten, dafür muss sie stabil wachsen. Sind die Äste noch jung und dünn, biegen sie sich unter dem Gewicht der Äpfel nach unten und der Baum wird immer klein bleiben."

"Danziger Kantapfel" ist der Apfel des Jahres 2020
Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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