Abenteuer im Sattel
Jettes langer Ritt nach Portugal

Jette und Pinou: Stolz auf der Rheinfähre
 | Foto: Jette Nähr
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Auf eine ganz besondere Reise begab sich die 20-jährige Jette Nähr aus Klecken Anfang September. Sie ritt mit Stute Pinou in 72 Tagen bis nach Portugal. Grund für diesen "Ausflug" war, dass die Besitzerin von Pinou, einem Trakehner-Hannoveraner-Mix, ausgewandert ist. Jette, die seit einem Jahr im Rahmen einer Reitbeteiligung auf Pinou reitet, wurde durch ihre Mutter im Spaß auf die Idee gebracht, das Pferd "einfach runterzureiten". Aus einer Schnapsidee wurde ernst: "Wieso eigentlich nicht?", dachte sich die frischgebackene Abiturientin und auch die Besitzerin war an Bord. So stieg Jette am 7. September in den Sattel und machte sich gemeinsam mit Pinou auf ins Abenteuer.

Jette und Pinou in Deutschland  | Foto: Jette Nähr
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Für eineinhalb Wochen hatte Jette jeweils eine Wanderreitstation vorgebucht, danach war sie auf sich und die Gastfreundschaft der Menschen gestellt. Und die war groß, erzählt Jette. Sie fragte bei Reit- und Bauernhöfen nach einer Schlafmöglichkeit oder fand Unterschlupf im Stall eines Streichelzoos, wo sie eng gekuschelt mit Pinou übernachtete. Weiter südlich, als die Tage schon dunkler wurden, der Regen einsetzte und lange kein Dorf in Sicht war, stieß Jette auf eine Burg. "Ich habe einfach am Burgturm hochgerufen und zum Glück hat mich jemand gehört", erinnert sich Jette. Pinou konnte sie am Weiher unterbringen und selbst übernachtete sie an diesem Tag, wie ein echtes Burgfräulein, im Turm. Nächte, an denen sie keine Herberge fand, verbrachte Jette dann weniger luxuriös im Zelt, das sie dabeihatte.

Jette und Pinou am Grenzstein zu Deutschland-Frankreich | Foto: Jette Nähr
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"Pro Tag sind wir so 20 bis 30 Kilometer geritten", erzählt Jette. Durch Frankreich fuhr ihr Vater die 20-Jährige und das Pferd. Bis auf einen kleinen Abstecher nach Capbreton, wo Jette und Pinou die Chance nutzten, am Strand des Atlantiks zu reiten.

Jette und Pinou bei ihrem Ritt am Atlantik in Capbreton Frankreich | Foto: Jette Nähr
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Besonders in Erinnerung ist Jette, trotz Sprachbarriere, auch die Gastfreundschaft der Spanier geblieben. "Da hat man mich fast schon von der Straße aufgelesen", lacht sie. "Ich habe dort wahnsinnig nette Leute kennengelernt." Eine örtliche Zeitung berichtete sogar über das Abenteuer von Jette und Pinou. Unsicher habe sie sich nie gefühlt. Pinou sei ein großes Pferd, das ihr viel Sicherheit gegeben habe.

Strahlend blauer Himmel und 20 Grad in der Nähe von Burgos Spanien: Jette und Pinou verbrachten dort einige Zeit  | Foto: Jette Nähr
  • Strahlend blauer Himmel und 20 Grad in der Nähe von Burgos Spanien: Jette und Pinou verbrachten dort einige Zeit
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Nach 1.600 gerittenen Kilometern kam das Duo am Sonntag, 17. November, endlich in Portugal an. Dort war die Freude über die sichere Überführung der Stute riesig. In der vergangenen Woche flog Jette dann zurück in die Heimat - mit einem lachendem und einem weinenden Auge, denn Pinou bleibt in Portugal, bei ihrer Besitzerin.
Für die Pferde-Liebhaberin Jette Nähr steht fest, sie würde es wieder machen. "Falls jemand ein Pferd für mich hat", scherzt sie. Jettes Abenteuer kann auch über ihren Instagramkanal @jette.horse.journey nachempfunden werden. Und vielleicht stürzt sich Jette ja bald nochmal in ein Abenteuer im Sattel.

Jette und Pinou bei ihrer letzten Etappe vor ihrem Ziel, in der Nähe von Sao Miguel de Acha in Portugal  | Foto: Jette Nähr
  • Jette und Pinou bei ihrer letzten Etappe vor ihrem Ziel, in der Nähe von Sao Miguel de Acha in Portugal
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Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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