Neue Serie: Ernährungs- und Gartentipp
Wilde und alte Obst- und Gemüsesorten

Auf dem Gelände des Freilichtmuseum am Kiekeberg lassen sich Karin Maring und Matthias Schuh für den Ernährungs- und Gartentipp inspirieren | Foto: FLMK
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  • Auf dem Gelände des Freilichtmuseum am Kiekeberg lassen sich Karin Maring und Matthias Schuh für den Ernährungs- und Gartentipp inspirieren
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tw/nw. Ehestorf. Neues Jahr, neue Tipps: In lockerer Reihenfolge bereichert Karin Maring, Ernährungsexpertin im Freilichtmuseum am Kiekeberg in Rosengarten-Ehestorf (Landkreis Harburg), das WOCHENBLATT und seine Leser mit ihren aufschlussreichen und schmackhaften Ernährungstipps. Nun wird dieses Projekt auf die nächste Stufe gehoben. Zum jeweiligen Monat werden ab sofort passende Gartentipps mit Informationen und Hinweisen zu den Obst- und Gemüsesorten im Freilichtmuseum vermittelt. Denn das besondere Jahr 2020 hat viele Menschen zu einer Rückbesinnung auf die Selbstversorgung veranlasst. Im Balkonkasten oder im Garten lässt sich einiges verwirklichen.
Die Idee entsprang Karin Maring, die als Diplom-Oecotrophologin (FH) aus Hamburg ehrenamtlich im Freilichtmuseum die Besucher und Mitarbeiter rund um gesundes und leckeres Essen berät. Bei Rundgängen über das Gelände des Freilichtmuseums und in Gesprächen mit Matthias Schuh, dem Kiekeberg-Gärtner, wuchs der Wunsch, sein Wissen über alte Gemüse- und Obstsorten mit den wissenschaftlichen Hintergründen und der praktischen Anwendung der Ernährungstipps-Serie zu verknüpfen. Schuh ist ein wahrer Fachmann auf dem Gebiet und kennt unzählige Geschichten, Anekdoten und Erklärungen, die in Büchern so nicht nachzulesen sind.
Garten- und Ernährungstipp: Im Januar herrschen zwar Frost und Ruhe im Garten. Aber milde Winter ermöglichen schon in diesem Monat erste Aussaaten und damit bereits im Frühjahr frisches Grün. Mutige Gärtner säen Feldsalat, Spinat und Mangold, wenn es das Wetter zulässt. Jetzt ist Grünkohl-Zeit. Der Tipp vom Kiekeberg-Museumsgärtner: Diese Nutzpflanze muss nicht in der kalten Jahreszeit vollständig abgeerntet werden. Bei alten Sorten, die aufgrund der Blattfarbe Braunkohl hießen, war das anders. Heutige Züchtungen sind jedoch kräftig grün. Sie haben einen höheren Zuckergehalt und schmecken deswegen auch ohne Frost nicht mehr bitter. Möglich ist, einzelne Krausblätter abzuschneiden und daraus ganzjährig Gerichte zu zaubern. In den Blattachseln bilden sich neue Triebe. Diese kleinen Röschen sind eine Delikatesse, die sogar in Feinschmecker-Restaurants angeboten wird.
Der Gesundheitswert dieses edlen Gemüses ist durch die Nährstoffvielfalt unbestritten. Eine Portion enthält etwa viermal so viel Vitamin C wie eine Orange, dazu reichlich Ballast- und Mineralstoffe sowie wertvolles Eiweiß. Der Kaloriengehalt wird durch die Zutaten bei der Zubereitung bestimmt. Typisch norddeutsch wird er mit deftigem Fleisch und gebratenen Kartoffeln serviert.
Rezept-Tipp - Grünkohl mediterran: Einige geputzte Grünkohlblätter klein schneiden, mit Zwiebel- und Knoblauchwürfeln in Öl braten, in Tomatenwürfeln (Dose) kurz dünsten, kräftig abschmecken und mit gegarten Gnocchi und Pinienkernen mischen. Guten Appetit!

Sternanis ist ein schmackhaftes und dekoratives Gewürz
Redakteur:

Tamara Westphal aus Buchholz

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