(nw/tw). Besondere Obst- und Gemüsesorten und deren Verwendung stellen Karin Maring und Matthias Schuh regelmäßig im WOCHENBLATT in der Serie "Die Alten und die Wilden" vor. In dieser Ausgabe präsentieren die Diplom-Oecotrophologin und der Museums-Gärtner, beide vom Freilichtmuseum am Kiekeberg in Rosengarten-Ehestorf, Winteräpfel als Ernährungs- und Gartentipp für den Monat Dezember.

Garten-Tipp: „Die besten Äpfel sind die, die im Dezember noch am Baum hängen“, erklärt Matthias Schuh beim Gang über das Museumsgelände. Hier entdecken Besucher im letzten Monat des Jahres noch vereinzelte Äpfel an den Zweigen. Das sind Renetten-Sorten, z.B. der Schöne aus Boskoop, kurz Boskop, oder die Gewürzluiken. Früchte der späten, alten Sorten haben jetzt an Aroma und Süße gewonnen. Braune Apfelkerne weisen auf Genussreife hin. Winteräpfel haben eine gelbe Grundfarbe mit roter Tönung. Weil sie lagerfähig sind, waren sie früher ein wichtiger Obstvorrat und damit Vitamin C-Lieferant für den Winter.

Ernährungs-Tipp: Die gesundheitsfördernde Wirkung von Äpfeln ist schon lange bekannt. Sie enthalten reichlich Vitamine sowie mehr als 30 verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente. Das quellfähige Apfelpektin sorgt für ein anhaltendes Sättigungsgefühl. Für viele Apfelallergiker sind alte Sorten aufgrund des niedrigen Gehalts an allergenen Stoffen auch als Tafelobst gut verträglich. Durch den hohen Säuregehalt eignen sie sich prima als Mostobst für die Saft-, Wein- oder Obstbrandherstellung. Beim Garen werden sie mürbe und entfalten ihr volles Aroma. Das macht Winteräpfel so besonders geeignet für die Zubereitung von Apfelmus, Gebäck und pikanten Gerichten.

• Rezept-Tipp - Bratapfel: Aus festen Äpfeln mit Schale (Cox Orange oder Boskop) das Kerngehäuse ausstechen, die Mitte mit einer Masse aus Mandelsplittern oder Marzipan, Trockenfrüchten, Honig und Zimt füllen, mit einem Butterflöckchen belegen und in einer Auflaufform etwa 15 Minuten im Backofen (180 Grad) garen. Guten Appetit!