Straßenzustand sorgt für Empörung
Verkehrsgefährdung auf Kreisstraße zwischen Putensen und Eyendorf
"Wer sich das ausgedacht hat, der sollte einmal seinen Schreibtisch verlassen und sich die Straße ansehen!": Otto Koch (76) aus Putensen war fassungslos, als er jetzt im WOCHENBLATT las, dass während der anstehenden Sanierung der K4 zwischen Salzhausen und Eyendorf der Verkehr über die K5 zwischen Eyendorf und Putensen umgeleitet werden soll. Eben jene Straße, über deren maroden Zustand er sich schon seit Langem ärgert und auf der sein Auto bereits zu Schaden kam.
Otto Koch war kürzlich mit seinem Mercedes auf der K5 von Eyendorf nach Putensen unterwegs, als die Straße kurz vor dem Ziel vorübergehend halbseitig gesperrt war. Der Grund: Hinter der Sperrung wurden Lkw über ein Förderband mit Rüben beladen. "Da die Fahrbahn hier nur 4,50 Meter breit ist, musste ich im Schritttempo halb auf der Straße, halb auf dem Seitenstreifen weiterfahren. Ich hörte ein schrammendes Geräusch vom Unterboden des Wagens, dachte mir aber zunächst nichts Schlimmes und fuhr weiter", berichtet Koch. Zu Hause bemerkte er, dass der Unterboden des Wagens stark beschädigt war. Daraufhin fuhr er anderntags nochmal zur Unfallstelle. "Auf der gesamten Strecke war und ist die Straße in einem absolut nicht tragbaren Zustand. An den Seitenstreifen sind im Erdreich bis zu 18 Zentimeter tiefe Löcher bzw. Ausspülungen vorhanden, verursacht durch ausweichende Fahrzeuge. Einem Lkw oder Linienbus muss man jedoch dorthin ausweichen, da die Straße viel zu schmal ist", beschreibt Otto Koch die desolate Situation, von der sich auch der WOCHENBLATT-Reporter beim Ortstermin überzeugen konnte. Koch weiter: "Der größte Witz aber ist, dass eine Beschilderung vor Ort besagt, dass der 'Seitenstreifen nicht befahrbar' ist."
Aufgrund der Straßen-Unzulänglichkeiten und deren Folgen für sein Auto forderte Otto Koch den für die Kreisstraßen zuständigen Landkreis Harburg auf, ihm die Reparaturkosten in Höhe von 423 Euro für seinen Wagen zu erstatten. Der Kreis lehnte die Schadensersatzforderung jedoch ab mit dem Verweis auf die "ausreichende Beschilderung (...), welche auf die besondere Vor-Ort-Situation hingewiesen" habe. Dass Koch trotzdem den Seitenstreifen befahren habe, sei "auf eigene Gefahr und wider besseres Wissen" geschehen.
"Diese bittere Pille muss ich wohl schlucken", sagt Otto Koch. "Aber man sollte unbedingt erst die Kreisstraße 5 instand setzen, bevor hier Schlimmeres passiert, und erst danach die Kreisstraße 4, das würde wirklich Sinn machen."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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