Bunte Bahnhöfe und Tausendfüßler-Haltestellen
Seit 20 Jahren sorgt der Präventionsrat Seevetal auf pfiffige Weise für mehr Sicherheit
ts. Seevetal. Sie beseitigen Schmierereien oder bringen Kinder auf den richtigen Schulweg: Seit 20 Jahren setzen sich Männer und Frauen in ihrer Freizeit im Präventionsrat Seevetal mit originellen Ideen und Tatkraft dafür ein, Gewalt, Zerstörungswut und Suchtgefahren zu verhindern. Zu dem runden Geburtstag ist ein 48 Seiten umfassendes Heft erschienen, das die Arbeit anschaulich macht.
Der Präventionsrat Seevetal hat Pionierarbeit geleistet. Er gilt als einer der ältesten seiner Art im nördlichen Niedersachsen. Das wohl auffälligste sichtbare Zeugnis seiner Arbeit sind die sogenannten "Bunten Bahnhöfe" in den Ortschaften Meckelfeld, Maschen und Hittfeld.
Insgesamt 720 versiegelte Bilder verwandeln triste Treppenaufgänge der Bahnhöfe in Galerien. Erschaffen wurden sie in den Jahren 2002 bis 2007. "Die Bilder beugen Schmierereien vor", erklärt der 3. Vorsitzende Rolf André das Prinzip. Damit habe der Präventionsrat erreicht, dass die Bahnhöfe sauberer bleiben.
Was viele nicht wissen: Einmal im Jahr treffen sich bis zu acht Ehrenamtliche und reinigen die Bilder. Die Freiwilligen Feuerwehren unterstützen sie dabei. Den "Bunten Bahnhöfen" folgten inzwischen Bunte Buswartehäuschen.
254 Mitglieder gehören dem Präventionsrat heute an, 146 Personen, 43 Unternehmen und 65 Schulen, Kindertagesstätten, Vereine und Verbände. Bis zu 14 aktive Mitglieder um den 1. Vorsitzenden Günter Schwarz kommen an jedem ersten Dienstag des Monats zusammen, pflegen Kontakte und entwickeln Ideen.
Am 11. November 1998 hat sich der Präventionsrat gegründet. Seitdem ist die heutige 2. Vorsitzende Silke Lührs dabei. Der Anlass damals waren beschmierte Häuser, zerkratzte Schaufenster und Brandstiftung in Meckelfeld. Das sei so weit gegangen, dass sich einige Geschäftsleute in ihrer Existenz bedroht sahen, sagt sie.
In den vergangenen 20 Jahren hat der Präventionsrat unterschiedliche Projekte mit dem Ziel initiiert, das Leben von Kindern und Erwachsenen sicherer zu gestalten. Dazu zählen Haltestellen, an denen Schüler sich versammeln, um zu Fuß zur Schule zu gehen. "Tausendfüßler-Haltestellen" nennt der Präventionsrat diese Treffpunkte, die den Gefahren der "Eltern-Taxis" entgegenwirken.
Das Theaterstück "Mein Körper gehört mir" ermutigt Kinder, sexuelle Gewalt zu erkennen und sich Hilfe zu holen. Der Präventionsrat fördert die Aufführungen.
Das Heft zum 20-jährigen Bestehen des Präventionsrats Seevetal ist an alle Haushalte in der Gemeinde verteilt worden. Wer kein Exemplar erhalten hat, kann es bei Silke Lührs unter Telefon 040-7682762 bestellen.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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