Hier marode, dort blühender Hingucker: Warum sehen die Kreisel im Landkreis so unterschiedlich aus?
Hier marode, dort blühender Hingucker: Warum sehen die Kreisel im Landkreis so unterschiedlich aus?
kb. Landkreis. Manchmal sind sie ein schönes Eingangstor in den Ort, manchmal eher ein optisches Ärgernis, wenn nicht gar marode: Die Kreisverkehre im Landkreis Harburg haben außer ihrer runden Form oft nur wenig gemein. Doch warum blühen auf dem einen Kreisel farbenfrohe Pflanzen, während ein anderer in kargem Grau sein Dasein fristet?
Die Kreisverkehre gehören teils den Kommunen, teils dem Kreis, manchmal sogar Land oder Bund - je nachdem an welcher Straße sie liegen. Zustand von Straße und Kreiselbauwerk sowie die Bepflanzung und Pflege der Kreisel sind zwei unterschiedliche Dinge. Die Schlussfolgerung, dass die Kommunen sich grundsätzlich besser um ihre Kreisel kümmern, als beispielsweise der Kreis, kann man nicht ziehen. Bei der Pflege der Kreisel sei es laut Kreissprecher Johannes Freudewald grundsätzlich so, dass der Landkreis - auch wenn häufig Erbauer der Kreisverkehre - nur für die Bepflanzung der Kreisel außerorts zuständig sei, die Kommunen für die Kreisverkehre innerorts. "Die Kommunen bekommen so die Chance, ihre Ortseingänge individuell und ortstypisch zu gestalten. Wir könnten nur eine Standardpflege gewährleisten", so Freudewald.
Beispiel für eine gelungene Beplanzung ist der Kreisel an der L213 am Fuße der Südspange Hittfeld. Hier ist das ortsansässige Unternehmen Bellandris Matthies für die Bepflanzung verantwortlich. Kein Einzelfall: Bei vielen Kreiseln treten örtliche Unternehmen, aber auch Privatpersonen als Sponsoren in Aktion und kümmern sich um die Gestaltung der Kreisel. Ebenfalls in Seevetal liegt der Kreisel bei Ramelsloh. Das Kunstwerk auf dem Kreisverkehr stammt von Künstler Gernot Huber, der im Ort einen Skulpturenpark betreibt. Der Kreisel bei Vahrendorfin der Nähe des Freilichtmuseums am Kiekeberg verdankt seine Bepflanzung ebenfalls einem Unternehmen ganz in der Nähe - die Baumschule von Ehren hat mehrere Bäume gestiftet. Die niedlichen Otter-Figuren auf dem Kreisel im gleichnamigen Ort hat die Gemeinde Otter finanziert, die auch die regelmäßige Pflege und Bepflanzung übernimmt.
Weniger positiv sticht der Kreisel in der Ortsmitte von Nenndorf ins Auge. Er ist in Besitz des Landkreises und weist nicht erst seit gestern erhebliche Schäden auf. U.a. bröckelt die seitliche Befestigung weg. Hier ist die ausführende Baufirma in der Gewährleistung. "Die Schäden sollen zeitnah behoben werden", sagt Kreissprecher Johannes Freudewald. Deutliche Reifenspuren am inneren Ring des Kreisels und eine zum Teil schon erheblich abgefahrene Straßenmarkierung kommen hinzu. Ein Aushängeschild für den Ort sieht anders aus. In ebenfalls marodem Zustand ist der sogenannte BGS-Kreisel in Winsen - und das schon seit Jahren. Auch er bröckelt auseinander. Zuständig für die Kreiselmitte ist laut Stadtsprecher Theordor Peters Winsen. Autofahrer dürfen gespannt sein, ob sich am Zustand des Kreisverkehrs in naher Zukunft etwas ändert.
• Haben Sie Beispiele für besonders gelungene Kreisel oder welche, die dringend einer Sanierung bedürfen? Dann mailen Sie, am besten mit Foto, an kb@kreiszeitung.net.
Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
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