Trotz Absagen aus Betrieben
Wie das Gymnasium Meckelfeld in der Pandemie die Berufsorientierung rettet
ts. Meckelfeld. Die 62 Schülerinnen und Schüler des elften Jahrgangs am Gymnasium Meckelfeld drücken seit vergangenem Montag nicht die Schulbank, sondern lernen in den nächsten drei Wochen den Berufsalltag in Betrieben kennen. Omikron hätte die Berufsorientierung beinahe verhindert. Denn wegen der exzessiven Ausbreitung der neuen Corona-Virusvariante hagelte es eine Woche vor Beginn der Praktikumswochen Absagen von Unternehmen. Am Ende gelang des dennoch, alle 62 Gymnasiasten in ein Berufspraktikum zu bringen.
"Es war eine schlafarme Woche", sagt Stephanie Koch, Beauftragte für berufliche Orientierung am Gymnasium Meckelfeld. Bis zu sieben Praktikumsplätze fehlten eine Woche vor dem Start bei immer unterschiedlichen Schülern. Kaum war die Absage eines Unternehmens aufgefangen, fehlte woanders ein Praktikumsplatz. Es war wie verhext. Gewerbevereine in Seevetal appellierten an ihre Mitglieder. Am Ende kam jeder Schüler und jede Schülerin in einem Betrieb unter. "Wir haben hilfsbereite Unternehmen und wir haben hilfsbereite Eltern", erklärt Stephanie Koch den Erfolg.
Auffällig sei, dass in diesem Jahr mehr Gymnasiasten als normalerweise üblich sozial-medizinische Berufe kennenlernen wollten, sagt Stephanie Koch. Ein Trend oder nur Zufall? Sie wisse es nicht.
Im vergangenen Jahr fiel die Berufsorientierung im Betriebspraktikum am Gymnasium Meckelfeld aus - im Lockdown war sie nicht erlaubt. Das Schnuppern in Betrieben ist stets dem elften Jahrgang im Januar und Februar vorbehalten.
Für Schüler und Schülerinnen ohne Betriebspraktikum hat Stephanie Koch ein Ersatzprogramm vorbereitet. Denn während der Betriebspraktika-Wochen dürfen die betroffenen Schüler nicht beschult werden - eine Vorgabe des Kultusministeriums. Eltern und Unternehmer stünden bereit, den Jugendlichen aus dem Berufsalltag zu berichten und Fragen zu beantworten. Die Polizei Hamburg oder eine Unternehmensberatung beteiligen sich.
Stephanie Koch schließt nicht aus, dass bei dem starken Corona-Infektionsgeschehen nicht doch das Ersatzprogramm benötigt wird. "Ich bin noch nicht beruhigt", sagt sie. Anlass sind Erfahrungen von Kollegen anderer Schulen, dass Betriebe die Praktika nach einigen Tagen abbrechen mussten.
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist das Berufscafé am Gymnasium Meckelfeld ausgesetzt. Ähnlich wie beim Speeddating treffen Oberstufenschüler samstags mehrere Eltern, die im 15-Minuten-Takt aus dem Berufsalltag berichten. Zwei- oder dreimal habe es bisher stattgefunden.
Den Tag der beruflichen Orientierung, bei dem sich Unternehmen in der Schule vorstellen und um Auszubildende werben, hat das Gymnasium Meckelfeld wegen der Corona-Pandemie auf den 15. Juni verschoben. Firmen, die sich beteiligen möchten, melden sich bei Stephanie Koch per E-Mail an: stephanie.koch@gymmeck.de.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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