Anwohner erwägen Klage gegen geplantes Gewerbegebiet in Hittfeld
Trotz vieler Schutzauflagen stößt die Gewerbeansiedlung an der Straße Graubergen auf Widerstand
ts. Hittfeld. Anwohner wehren sich gegen das geplante, etwa 1,9 Hektar große Gewerbegebiet "Graubergen" nahe der Autobahnanschlussstelle in Hittfeld. Sie erwägen die Möglichkeit, vor dem Verwaltungsgericht zu klagen. "Wir prüfen die Chance, rechtlich gegen die Planung der Gemeinde Seevetal vorzugehen", sagt Anwohnersprecher Holger Heinzel, der bis zu 40 Mitstreiter vertritt.
Auf die Unterstützung einer politischen Mehrheit können die Anwohner nicht mehr hoffen. Der Planungsausschuss befürwortet mit großer Mehrheit den Entwurf für das Gewerbegebiet "Graubergen".
Die Anwohnerinitiative hält den vorgesehenen Standort zwischen der Straße Graubergen und der Autobahn 1 für ungeeignet, weil er zu nahe an einer Wohnsiedlung sei. Sie wirft der Gemeindeverwaltung vor, nicht ausreichend alternative Standorte geprüft zu haben.
"Wir Anwohner fühlen uns von der Gemeinde getäuscht", sagt Holger Heinzel. Niemand könne nachvollziehen, dass die Straße Graubergen, entstanden aus dem Rückbau der Kleckener Straße, im Zusammenhang mit dem Bau der Hittfelder Westumfahrung erst rückgebaut wurde, um jetzt ausgebaut zu werden, um zusätzlichen Verkehr in den Ort zu ziehen.
Zudem haben die Anwohner Zweifel an den Aussagen zu der erwarteten Belastung mit Verkehr und Lärm. Sie gehen davon aus, dass sie höher sei als prognostiziert.
Der Bebauungsplanentwurf sieht die Ansiedlung von vier Betrieben vor. Investor ist mit der Zimmerei Manuel Diestelmeier ein einheimischer Seevetaler Betrieb. Der Bebauungsplanentwurf ist um mehrere zusätzliche Auflagen ergänzt worden, um die Anwohner zu schützen. Dazu zählen ein Nachtanlieferungsverbot, ein Verbot für Anlieferungen am Wochenende oder ein Übernachtungsverbot auf den Stellplätzen. Die zahlreichen Auflagen haben die Anwohner aber offensichtlich nicht überzeugen können.
Seevetals Bürgermeisterin Martina Oertzen (CDU) sieht die Ausweisung zusätzlicher Gewerbeflächen in der Gemeinde als notwendig an, damit vorhandene Unternehmen sich erweitern können und nicht abwandern müssen. Zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen seien Voraussetzung dafür, dass die Gemeinde dringend benötigte Kindertagesstätten und Schulen bauen könne. Der Fall Graubergen zeigt, dass dieser Weg nicht konfliktfrei sein wird.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
Webseite von Thomas Sulzyc | |
Thomas Sulzyc auf Facebook | |
Thomas Sulzyc auf YouTube |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.