Kundgebung
Gegner der Corona-Maßnahmen versammeln sich jeden Montag in Hittfeld
ts. Hittfeld. Regelmäßig am Montagabend ist ein Parkplatz im Ortskern der Seevetaler Ortschaft Hittfeld Schauplatz einer Zusammenkunft mit dem Titel "Corona-Andacht". Die Teilnehmer stellen die Verhältnismäßigkeit der Corona-Schutzmaßnahmen infrage, sprechen über die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen. Veranstalter ist die Bürgerinitiative "Menschen im Dialog".
Ein tiefes Misstrauen in die Bundesregierung und die "Mainstreammedien", wie manche sagen, eint die Teilnehmer. Sie werfen Regierung und Medien vor, die Erkenntnisse von bestimmten Wissenschaftlern zu verschweigen. "Wir sind keine Corona-Leugner", betonen Sprecher der Initiative, die nach eigenen Angaben noch eine "lockere Struktur" habe. Den Vorwurf, dem sie sich ausgesetzt sehen, weisen sie als unzumutbare Unterstellung zurück.
Vergangenen Montagabend gegen 19 Uhr: Etwa 40 Männer und Frauen, viele über 50 Jahre alt, aber auch Jüngere, versammeln sich, stehen mit Abstand zueinander. Zwei Polizisten beobachten das Geschehen, weisen den Veranstaltungsleiter manchmal an, einzuschreiten, wenn Teilnehmer bei Gesprächen zu nahe beieinander stehen oder die Schutzmaske lediglich unter dem Kinn tragen.
Man duzt sich. Mit der Nennung ihres Nachnamens geben sich die versammelten Menschen vorsichtig. Manche würden befürchten, Ziel der Antifa werden zu können, erklärt ein Initiativensprecher. Die Antifa, das sind Gruppen der linken und linksextremen Szene, die nach eigenem Selbstverständnis Rechtsextremismus und Rassismus bekämpfen.
In Windgläsern geschützte Kerzen stehen auf dem Boden. Die Stimmen sind gedämpft, unaufgeregt. Die Atmosphäre einer Kundgebung entsteht erst, als zwei Referentinnen das Mikrofon ergreifen. Die Vorträge von Teilnehmern bilden den Kern der "Corona-Andachten".
An diesem Abend spricht eine Frau über die Auswirkungen der Pandemie-Schutzauflagen auf Kinder. Die zweite Referentin stellt die Corona-Schutzimpfungen infrage.
Die Alternative zu den Corona-Auflagen ist an diesem Abend nicht das Thema. Welches Ziel haben die "Corona-Andachten"? "Wir vermissen im Bundestag und in den Medien einen offenen Diskurs und eine Opposition zu den Maßnahmen der Regierung. Wir vermissen die Beteiligung anderer Wissenschaftler, deren Reputation hochkarätig und anerkannt sind, aber leider nicht gehört werden", antwortet Helena Chatzopulos, eine Sprecherin der Bürgerinitiative.
Mitglieder der Bürgerinitiative "Menschen im Dialog" planen deshalb die Gründung einer politischen Partei. Zum Meinungsaustausch trafen sie sich im Februar im Helbach-Haus in Meckelfeld mit Mitgliedern der Basisdemokratischen Partei Deutschland, kurz die Basis. Die neue Partei blickt kritisch auf die Corona-Politik.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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