WOCHENBLATT-Serie "Macher der Region": Detlev Dose ist Logistiker aus Leidenschaft
kb. Seevetal. Logistik ist seine Leidenschaft: Detlev Dose (50) Geschäftsführer des Unternehmens STS-Seevetaler Transport Service GmbH, ansässig im Gewerbepark Beckedorf, liebt es, wenn die Dinge in Bewegung sind.
Detlev Dose ist im Hamburger Arbeiterviertel Dulsberg aufgewachsen. Sein Vater arbeitete bei "Blohm + Voss", seine Mutter verkaufte Kuchen in einer Konditorei. "Meine Eltern haben mich Wertschätzung und Respekt gelehrt, und ich habe von klein auf gelernt, mit Geld umzugehen", erinnert sich Dose an seine Kindheit. Die Schule interessierte ihn eher mäßig, doch mit dem Beginn seiner Ausbildung zum Speditions-Kaufmann bei der Firma Schenker war Detlev Doses Ehrgeiz geweckt. Die großen Schiffe im Hamburger Hafen, der Ansporn clevere Transportlösungen zu finden, immer unterwegs zu sein - Eindrücke und Erfahrungen, die Dose geprägt haben. "Ich hatte eine fantastische Ausbildung", erzählt er. Dennoch entschied er sich, nicht beim "Global Player" Schenker zu bleiben. "Ich wusste, ich würde dort ewig Sachbearbeiter sein, weil mir das nötige Vitamin B fehlt", so Dose. Bewusst wechselte er zu einer kleinen Spedition, blieb dort zwei Jahre und landete im Anschluss für zehn Jahre bei einem renommierten Mittelständler, wo er manchen Erfolg feierte. "Ich hatte oft Glück, dass ich Kunden das richtige Angebot zur richtigen Zeit machen konnte", sagt der Logistiker. Nachdem der Wechsel zu einer neuen Firma scheiterte, war Dose im Alter von 30 Jahren zum ersten Mal arbeitslos. Das aber mit besten Qualifikationen. Und schnell war eine Idee geboren: Auf einer Serviette skizzierte Dose die Idee zu einer eigenen Firma. Und wenig später setzte er diese in die Tat um.
Das ist jetzt 20 Jahre her. Inzwischen arbeiten 51 Angestellte bei STS. Zu den Unternehmensbereichen gehören Transport, Lagerlogistik, Spedition und Paketdienstleistungen. Aber wer denkt, dass die Kurve zwischen den ersten Schritten als selbstständiger Logistiker und dem jetzigen Erfolg immer nur nach oben zeigte, irrt. "Ich musste viele Rückschläge einstecken", sagt Dose. Unter einer 100-Stunden-Woche ging für ihn lange Zeit nichts, das Privatleben, aber auch die Gesundheit blieben das eine oder andere Mal auf der Strecke. "Aber wenn man etwas erreichen will, muss man Entbehrungen in Kauf nehmen", weiß Detlev Dose.
Er selbst beschreibt sich als konservativ, mit stark ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn. "Damit eckt man auch mal an", weiß Dose aus Erfahrung. Seine "Work-Life-Balance" hat er inzwischen etwas besser im Griff als noch vor einigen Jahren. Zwar sind es auch jetzt manchmal nur Kurzurlaube, aber die häufiger im Jahr. Dann schaltet Detlev Dose gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin richtig ab. Bevorzugtes Ziel: die Vereinigten Arabischen Emirate. "Dort bewegt sich unglaublich viel", so Dose. Stillstand ist seine Sache nicht.
Engagement aus Überzeugung:
Detlev Dose, auch bekannt als "Mr. Network", ist Mitglied im Mittelstands- und Gewerbeverein Meckelfeld, der Fleestedter Unternehmerinitiative und im Präventionsrat Seevetal. Er hat die Jugendfeuerwehr Maschen mitgegründet und ist Hauptorganisator für den Seevetaler Neujahrsempfang. Seine Kontakte reichen bis in die Spitzen der Logistik-Verbände, er sitzt im Wirtschaftssenat des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft und ist Mitglied bei der Straßenverkehrs-Genossenschaft. Sein Unternehmen arbeitet eng mit der Arbeitsagentur zusammen, außerdem engagiert Detlev Dose sich im Ausbildungsverbund Süderelbe und sitzt im Prüfungsausschuss der Industrie- und Handelskammer. Sein Credo: "Man kann nicht nur nehmen, man muss auch etwas geben." 2007 wurde Detlev Dose vom Bundesarbeitsministerium als "Unternehmer mit Weitblick" ausgezeichnet, weil seine Firma ein besonderes Engagement hinsichtlich der Beschäftigung Älterer zeigt. • Infos: http://sts-seevetal.de
Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
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