Verkehrsunfallstatistik 2022 für den Kreis Stade
Fünf Menschen sind im Straßenverkehr gestorben
2022 ereigneten sich im Landkreis Stade 4.485 (+142) Verkehrsunfälle (VU). Über die Hälfte aller Verkehrsunfälle geschahen in den beiden Hansestädten Stade und Buxtehude.
Polizeisprecher Rainer Bohmbach begrüßt den Rückgang der Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer: "Fünf Personen (vier Pkw-Fahrer sowie ein Pedelecfahrer) haben im vergangenen Jahr im Straßenverkehr auf den Straßen im Landkreis Stade ihr Leben verloren. Das sind drei Personen weniger als im Vorjahr und der niedrigste Wert seit 41 Jahren."
Mit den steigenden Gesamtunfallzahlen ist auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden auf 652 (+ 59) gestiegen. 148 Personen (+ 10) wurden dabei schwer und 686 (+ 74) leicht verletzt.
Kein Unfalltoter auf der A26
67,5 Prozent aller Verkehrsunfälle ereigneten sich innerhalb, 30,75 Prozent außerhalb geschlossener Ortschaften und 1,75 % auf der BAB 26. Die Anzahl der Verkehrsunfälle auf der A26 sank von 88 in 2021 auf 79. Zehn Beteiligte wurden leicht (- 9) und zwei schwer verletzt (- 3), keine Person kam bei VU auf der Autobahn ums Leben.
Wie in den Vorjahren entfernte sich bei knapp einem Viertel aller VU ein Beteiligter bei einer Aufklärungsquote von 44,39 Prozent unerlaubt vom Unfallort.
Zu hohe Geschwindigkeit
Die Hauptunfallursache war im Jahr 2022 ungenügender Sicherheitsabstand, gefolgt von Fehlern beim Wenden oder Rückwärtsfahren und Vorfahrtsmissachtungen; bei den VU mit Schwerverletzten oder Toten eine nicht angepasste Geschwindigkeit.
Hauptunfallursache der Fahranfänger war ein ungenügender Sicherheitsabstand, gefolgt von Fehlern beim Wenden oder Rückwärtsfahren und nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit.
Unfälle mit Beteiligten in der Altersgruppe ab 65 waren am häufigsten auf Fehler beim Wenden oder Rückwärtsfahren, gefolgt von ungenügendem Sicherheitsabstand und Nichtbeachten der die Vorfahrt regelnden Verkehrszeichen zurückzuführen. Bei 71,5 Prozent der VU mit Beteiligung von Personen ab 65 Jahre wurden diese als Hauptverursacher eingeordnet.
Die Zahl der Unfälle, bei denen ein Beteiligter unter Alkoholeinfluss stand, blieb im Vergleich zum Vorjahr mit 81 gleich. Einfluss von Betäubungsmitteln oder Medikamenten wurde bei zwölf Unfällen
festgestellt (+ 6).
120 Senioren bei Unfällen verletzt
Insgesamt erlitten 120 (+ 11) Senioren (ab 65 Jahre) bei Verkehrsunfällen Personenschäden, davon 28 schwere. Der Anteil der Senioren ab 65 Jahre am Gesamt-Unfallgeschehen liegt bei 21,5 Prozent. Wie bereits im Vorjahr kamen zwei Senioren bei Verkehrsunfällen ums Leben.
Die Gruppe der Fahranfänger (18-24 Jahre) ist mit knapp 20 Prozent am Gesamt-Unfallgeschehen beteiligt. 136 junge Verkehrsteilnehmer erlitten Verletzungen (+ 1), davon 19 schwer. Eine 20-jährige Fahrerin kam im September alleinbeteiligt von der Kreisstraße 3 in Hammah ab, stieß gegen einen Baum und erlag ihren Verletzungen.
Die Zahl der verletzten Kinder (0-14 Jahre) ist gestiegen. 82 (+ 27) Kinder erlitten Verletzungen, zwölf davon schwere. Die Zahl der Schulwegunfälle stieg auf 19 (+ 8). Keiner der schwächsten Verkehrsteilnehmer ist ums Leben gekommen. Auch kein Jugendlicher (Altersgruppe 15-17 Jahre) wurde im Jahr 2022 bei Verkehrsunfällen tödlich verletzt.
Ein Pedelec-Fahrer ist gestorben
Es wurden 244 (+34) VU mit Radfahrern aufgenommen, davon waren 49 (+6) Pedelec-Fahrer (Fahrräder mit elektronischer Tretunterstützung bis 25 km/h). 138 Radfahrer wurden leicht (+8) und 32 schwer verletzt (+7).
Ein Pedelecfahrer verstarb im Juni letzten Jahres, nachdem er alleinbeteiligt in Guderhandviertel stürzte. Er trug keinen Fahrradhelm.
2022 ereigneten sich 100 Unfälle mit Beteiligung von Krafträdern (- 11). Die Zahl der schwerverletzten Kradfahrer sank leicht von 21 auf 20, die der leichtverletzten von 52 auf 42. Kein Kradfahrer verlor sein Leben.
Bei den Verkehrsunfällen mit Fußgängern ist ein geringer Zuwachs zu verzeichnen. Bei insgesamt 79 Verkehrsunfällen (+ 2) mit Fußgängerbeteiligung verletzten sich 48 leicht und zwölf schwer. Kein Fußgänger verstarb.
Nachdem im Jahr 2021 erstmalig Verkehrsunfälle mit Elektro-Kleinstfahrzeuge ("E-Scootern") in die statistische Betrachtung aufgenommen wurden, ist im Landkreis Stade die Zahl auf 22 (+ 13) gestiegen. 18 Personen erlitten dabei Verletzungen, 1 Person wurde schwer verletzt.
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