Erste Anlaufstelle bei Problemen
Beratungsstelle im Kreis Stade für Kinder, Jugendliche und Familien mit neuem Leiter
jd. Stade. Ansprechpartner zu sein für Kinder und Jugendliche, die zu Hause oder in der Schule Probleme haben, oder Eltern zu unterstützen bei allen Fragen rund um die Erziehung: Diese und ähnliche Aufgaben nimmt die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Diakonieverbandes wahr, die ihren Hauptsitz in der Neubourgstraße in Stade hat. Die Beratungsstelle ist der größte eigenständige Arbeitsbereich in der kirchlichen Einrichtung. Nach dem Weggang seiner Vorgängerin hat jetzt Michael Stüven die Leitung übernommen.
Stüven kennt sich in der Materie aus. Der Diplom-Pädagoge arbeitet seit 2001 beim Diakonieverband, seit 2014 ist er in Vollzeit im Bereich Beratungen tätig und hatte dort die stellvertretende Leitung inne. Als er gefragt worden sei, ob er die Leitungsposition übernehmen möchte, sei das eine Überraschung gewesen, über die er sich sehr gefreut habe, berichtet Stüven.
Zur Beratungsstelle, die neben dem Hauptstandort Stade eine feste Außenstelle in Buxtehude hat und einmal wöchentlich in Harsefeld und Drochtersen präsent ist, gehören zehn ausgebildete Fachkräfte und zwei Verwaltungsmitarbeiter. "Unser Angebot ist niederschwellig", sagt Stüven. Man könne die Beratungsstelle auch bei kleineren Anliegen kontaktieren, etwa bei Ärger mit Mitschülern oder bei der Frage nach der richtigen Schulform für das Kind. Jugendliche seien nicht auf das Einverständnis der Eltern angewiesen, um sich Rat und Hilfe zu suchen. "Das geht auch ohne Kenntnis der Erziehungsberechtigten", sagt Stüven. Alles Gesagte wird vertraulich behandelt, die Beratung ist kostenlos.
Für die Gespräche ist eine Terminvereinbarung erforderlich. "Bei akuten Krisen sind aber auch spontane Besuche möglich", so Stüven. Neben dem persönlichen Kontakt sei auch eine Beratung via Online-Tools möglich. Mit rund 700 bis 800 Klienten bzw. Familien pro Jahr erfolgen Erstgespräche. Meistens finden bis zu fünf Beratungsgespräche statt. Bei der Familienberatung geht es laut Stüven oftmals um Konflikte bei der Trennung der Eltern. "Die Scheidungsberatung ist meist ein langwieriger Prozess", berichtet der Diplom-Pädagoge.
Auch Corona war in den vergangenen zwei Jahren ein Thema bei der Beratungsstelle. Gerade bei Jugendlichen in der Pubertät hätten die Kontaktbeschränkungen zu psychischen Problemen geführt. Viele würden sich sozial isoliert fühlen und hätten sich innerlich zurückgezogen. Bei etlichen gebe es depressive Phasen. "Das ist auch nicht verwunderlich, wenn über einen so langen Zeitraum die sozialen Kontakte eingeschränkt werden", meint Stüven.
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