"Geiler Sound" aus dem Jumbo-Trichter

Maren Draack steckt ihr schwarz lackiertes, mit Bergblumenmuster verziertes Alphorn zusammen
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  • Maren Draack steckt ihr schwarz lackiertes, mit Bergblumenmuster verziertes Alphorn zusammen
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Alphorn-Quintett aus Stade bläst der Schweiz den Marsch / Auftritte auf Weihnachtsmärkten

tp. Stade. Musikerin Maren Draack (50) kniet auf dem Boden, öffnet die große schwarze Instrumententasche, in der sie drei an einen Baseballschläger, ein Auspuffrohr und eine Riesengießkanne erinnernde Rohre aus lackiertem Holz verstaut hat und steckt die Teile zusammen. Wenig später erklingt ein sonores Tuten: Die Alphornbläserin ist in ihrem Element. Jeden Dienstagabend trifft sich Maren Draack mit den anderen Instrumentalisten des Alphorn-Ensembles "Elbhörner Stade" in der Grundschule in Stade-Hagen zum Proben.

"Als wir unsere Gruppe im Jahr 2006 gründeten, dachten wir noch, Alphornblasen sei außerhalb der Schweiz etwas Exotisches", sagt Mitmusiker Albrecht Knoff (72), "doch das Instrument wird in Deutschland immer beliebter." Eine weitere Alphorn-Gruppe gibt es ganz in der Nähe, im Nordheide-Dorf Dibbersen bei Buchholz.

Neben Draack und Knoff gehören Gesche Schacht (63) aus Jork-Königreich, Kersten Augustin (47) aus Harsefeld und Thomas Schreck (45) aus Hagen zu den "Elbhörnern".

Die meisten von ihnen stammen aus der Jagdhorn-Szene, lernten sich auf einem Bläserseminar kennen, bei dem die Teilnehmer das Alphorn-Spiel ausprobieren durften. Die Grundtechnik ist bei Jagd- und Alphörnern gleich: Mit zusammengepressten Lippen wird Atemluft in Vibration versetzt und durch ein rundes Mundstück ins Horn gepustet. Aufgrund seiner enormen Länge von rund 3,60 Metern klingt das armdicke Alphorn deutlich tiefer als des wesentlich kleinere und dünnere Jagdhorn.

Alphörner besitzen keine Ventile, sodass nur eine geringe Anzahl sogenannter Naturtöne die Musik machen. Ursprünglich war das Alphorn ein Signalinstrument, mit dem sich Alpenbewohner über die Ferne verständigten. Inzwischen gibt es Tausende tolle Stücke von Marsch über Polka bis Walzer und Jazz, die nicht nur in den Bergen gut klingen.

"Dem Publikum im Norden gefällt es", sagt Gesche Schacht, die hin und weg ist von dem "einfach geilen Sound" des Alphorns. Die Stader "Elbhörner" bringen vornehmlich dreistimmige Sätze zu Gehör und haben sich auf Geburtstagen, Dorffesten und Firmenjubiläen schon eine kleine Fangemeinde erspielt.

• Alphörner werden zum Großteil von Instrumentenbauern in der Schweiz hergestellt. Sie bestehen in der Regel aus Fichtenholz und kosten zwischen 2.000 und 3.000 Euro.

• Nächste Auftritte der "Elbhörner": Samstag, 30. November, 16 Uhr, auf dem Christkindmarkt in Himmelpforten; Sonntag, 15. Dezember, 17.45 Uhr, auf dem Weihnachtsmarkt in Estebrügge (Kirche).

• Bei den "Elbhörnern" sind Neuzugänge willkommen, Tel. 04141 - 64435 (Albecht Draack).

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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