Der Herbst wird "eingedröhnt"
Jetzt sind wieder die lärmenden Laubbläser im Einsatz

Wirbeln nicht nur jede Menge Laub auf, sondern erzeugen auch extremen Lärm: Landauf, landab werden wieder die Laubbläser angeworfen  | Foto: Adobe Stock/Smilaeus
  • Wirbeln nicht nur jede Menge Laub auf, sondern erzeugen auch extremen Lärm: Landauf, landab werden wieder die Laubbläser angeworfen
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Der Herbst ist eingeläutet - oder vielmehr "eingedröhnt". Jetzt wird der Rasenmäher eingemottet und ein noch viel schrecklicheres Foltergerät für die Ohren aus dem Schuppen geholt: der berüchtigte Laubbläser. Der Turbo-Dröhner ist mittlerweile zu einem Symbol dieser Jahreszeit geworden. Zwar sind die Bäume noch voller Laub und der Einsatz der akustischen Quälgeister lohnt sich überhaupt nicht. Doch es scheint so, als ob mancher Gartenbesitzer diesem Moment bereits entgegengefiebert und sehnsüchtig darauf gewartet hat, dass die ersten Blätter herabrieseln.

Denn durch die sonst so beschaulichen Vorortsiedlungen dringt jetzt wieder vorzugsweise abends und an Wochenenden ein ohrenbetäubender Lärm. Auf den Hofeinfahrten und in den Vorgärten wird sinnbildlich mit Kanonen auf Spatzen geschossen: Mit Laubbläsern bewaffnete Männer spüren jedes noch so kleine Blättchen auf, das sich in der Hecke oder neben dem Hauseingang versteckt hat.

Lärm aus Nachbars Garten: Kein Rasenmähen nach 20 Uhr

Zielgerichtet wird das Laub ins Visier genommen und quer über das Grundstück zu kleinen Haufen zusammengepustet. Dabei scheinen einige den Gashebel des Laubbläsers mit dem eines Motorrads zu verwechseln: Mal heult der Motor regelrecht auf, dann knattert er wieder im Leerlauf, bis schließlich wieder Gas gegeben wird, um dem letzten Blatt in der hintersten Gartenecke den Garaus zu machen.

Aber nicht nur die Eigenheim-Knatterer erzeugen reichlich Radau, auch die professionellen Dezibel-Dröhner sind wieder mit lautem Getöse unterwegs. In der Stader Redaktion waren morgens gegen halb acht alle schlagartig hellwach, als direkt vor dem Fenster ein Lärm-Inferno über sie hereinbrach. Ein Mitarbeiter des städtischen Bauhofs hatte seinen Laubbläser gestartet, um vereinzelte Blätter auf dem Gehweg vor sich herzutreiben.

Dröhnender Laubpuster und lauter Rasenmäher stören das Nickerchen: Das Ende der Mittagsruhe

Umweltschützern sind diese "Krachpüster" ohnehin ein Dorn im Auge - nicht nur wegen des erzeugten Lärms von rund 100 Dezibel, was in etwa der Lautstärke eines Presslufthammers entspricht. Denn ein Laubbläser mit Benzinmotor produziert jede Menge klimaschädlicher Abgase. Außerdem erweisen sich die Blasgeräte als regelrechte Insektenkiller, wenn der Luftstrom mit Tempo 300 Käfer und Co. zerlegt.

Manchmal wäre es doch besser, zu einer umwelt- und gesundheitsschonenden Alternative zu greifen: dem guten alten Laubrechen.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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