Stader Hanse Song Festival war ein Erfolg
Kirche, Museum und Gericht: Musik an außergewöhnlichen Orten
Das Stader Hanse Song Festival präsentierte sich am Samstag nach zwei Jahren Corona-Pause in bekannter Vielfalt. 23 außergewöhnliche Künstlerinnen und Künstler machten bis Mitternacht sieben ungewöhnliche Konzertsäle zu ihrer Bühne.
Zum Auftakt trat die Singer-Songwriterin Mulay in der Seminarturnhalle auf. Danach strömten die Besucherinnen und Besucher in die verschiedensten Richtungen, denn die nächsten Acts standen bereits in den Startlöchern. Schnell kehrte in allen sieben Spielstätten lebendiges Treiben ein. Tom Gatza, ein Meister an den Klaviertasten, eröffnete den Abend im Königsmarcksaal des historischen Rathauses. Es folgte ein munterer Reigen von Acts, Musikgenres, Stimmfarben und abwechslungsreicher musikalischer Unterhaltung.
Im Schlafanzug und mit übergroßen Pfoten-Pantoffeln, seinem Markenzeichen, empfing Fortuna Ehrenfeld sein Publikum in der Kirche St. Wilhadi. Rauchig geschmetterte Passagen reihten sich an zarte Töne in der Kopfstimme. Ganz anders hingegen sah die Situation im Alten Schlachthof aus: Die Berliner Gruppe „Il Civetto“ füllte den ohnehin schon vollen Saal mit ihrer unvergleichbar positiven Art. Gefühlvoll und stimmgewaltig präsentierte Bayuk seine Lieder, begleitet von der Gitarre, in der atmosphärisch illuminierten Kirche St. Cosmae.
Fast schon schüchtern dagegen begrüßt Resi Reiner ihr Publikum im Landgericht. Kurz vor Ende ihres Auftritts gesellte sich spontan Newcomer Herr D. K. zu ihr auf die Bühne und die zwei performten im Duett. Ebenfalls zu zweit auf der Bühne waren Marcel Gein und sein Partner im Museum Schwedenspeicher. Sie sangen gemeinsam über Kinder, die außer Rand und Band waren, und von Geschichten, die das Leben schreibt.
Zum Abschluss des Konzertabends in der Kirche St. Wilhadi zückte Maeckes seine Gitarre. Mit Witz, Humor, Bühnenpräsenz und einer Prise Ernsthaftigkeit verwandelte er die Kirche zur Rap-Bühne. Den finalen Paukenschlag, bevor in den sieben Spielstätten endgültig das Licht ausging, spielte Sophia Kennedy in der Seminarturnhalle. Diese und auch alle anderen Acts bescherten den Gästen einen abwechslungsreichen und musikalisch außergewöhnlichen Abend, der sicher lange im Gedächtnis bleiben wird.
Ein positives Fazit wird vom Veranstalter gezogen: "Wir sind mit der Besucherzahl zufrieden, auch wenn wir nicht die Zahlen vor Corona erreicht haben", sagt Dr. Andreas Schäfer, Chef der Stader Tourismus und Marketing GmbH. Immerhin habe man auf dem Festival 750 Besucherinnen und Besucher gezählt. Im kommenden Jahr ist das Hanse Song Festival dann wieder wie gewohnt im Frühjahr geplant.
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