Wer piept denn da?
Lauter "Weckervogel": WOCHENBLATT-Leser tippen auf Kohlmeise

Lautstarker Geselle am frühen Morgen: Der Ruf der Kohlmeise ist im Garten kaum zu überhören | Foto: Adobe Stock/betazoid
  • Lautstarker Geselle am frühen Morgen: Der Ruf der Kohlmeise ist im Garten kaum zu überhören
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Wer piept denn da? Das fragte das WOCHENBLATT kürzlich und stellte eine Audiodatei online, auf der das frühmorgendliche Gezwitscher eines Singvogels aufgezeichnet ist. Von den in kurzen Abständen ertönenden "Tiriiis" eines Piepmatzes wird WOCHENBLATT-Redaktionsleiter Jörg Dammann regelmäßig jeden Morgen geweckt. Ein Wecker ist da überflüssig. Doch um welchen Vogel handelt es sich, der rechtzeitig zum Morgengrauen mit seinem lautstarken Gepiepe beginnt? Das WOCHENBLATT bat die Leserinnen und Leser um Mithilfe. Die Redaktion erhielt zahlreiche Zuschriften. Einige stellen wir hier vor. Dabei waren sie die meisten einig: Bei dem "Weckervogel", der unseren Redaktionsleiter aus den Träumen reißt, dürfte es sich um eine Kohlmeise handeln. Das hatte er auch schon vermutet.

Morgendliches Zwitschern übertönt locker den Wecker

Nicht die üblichen Verdächtigen

So steht beispielsweise für Niklas Vetter aus Buchholz-Steinbeck fest: "Für die üblichen frühmorgendlichen Verdächtigen - Singdrossel oder Rotkehlchen - ist der Gesang zu eintönig." Seine Einschätzung: "Mit der Kohlmeise liegen Sie richtig." Auch Jochen Folkerts meint: "Das dürfte ziemlich sicher eine Kohlmeise sein. Davon haben wir auch einige in unserem Garten in Ramelsloh." Noch früher sei allerdings das Rotkehlchen aktiv - direkt vor dem Schlafzimmer, berichtet Folkerts. In seine E-Mail fließen auch wehmütige Töne ein: "Wir sind froh über jeden Vogel, der noch da ist und zu hören ist."

Immer weniger Vogelarten im Garten

Über das Verschwinden der Singvögel aus unseren Gärten haben sich mehrere Leserinnen und Leser Gedanken gemacht. Sie berichten, dass sie viele Arten, die früher regelmäßig bei ihnen zu Gast waren, schon seit Jahren nicht mehr zu sehen bekamen. Nachdenklich macht in dieser Hinsicht der Bericht von Peter Meyer aus Rosengarten. Er habe vor mehr als 20 Jahren begonnen, mit seinen kleinen Kindern darüber Buch zu führen, welche Vögel sie im Garten sichten. Mit der Zeit kam eine Liste von mehr als 50 Vogelarten zusammen. Das sei heute anders, so Meyer: "Grünlinge, Kernbeißer, Stieglitze, Baumläufer, Gimpel, Rotschwänze usw. haben wir leider seit Jahren nicht mehr gesehen - obwohl wir Insektenhotels gebaut haben und es mit dem Mähen und dem Unkraut nicht mehr so ernst sehen." In diesem Jahr kämen nur noch Amseln, Blaumeisen und Tauben.
 

Dankbar für jeden zwitschernden Gast

Ähnlich besorgt ist Brigitta Fiege aus Buxtehude: Sie sei für jeden "tierischen Gast" dankbar. "Es werden noch andere Zeiten auf uns alle zukommen." Auch sie tippt zu "99 Prozent" auf eine Kohlmeise. "Es ist doch nett, so aus seinen Träumen gerissen zu werden", findet die Buxtehuderin. Das sei doch allemal besser, als etwa durch Straßenlärm geweckt zu werden. Dieser Ansicht ist auch Heike Kotzelski aus Stade: "Ich liebe das morgendliche Gezwitscher der Vögel sehr." Besonders angetan habe es der Kuckuck. "Ich bin richtig glücklich, wenn ich ihn höre." Die Sichtung von besonderen Vögeln wie beispielsweise dem Grünspecht zähle für sie zu den "kleinen Wundern" des Alltags. In Sachen "Weckervogel" gibt sie sozusagen ein "Minderheitenvotum" ab: Sie vermutet, dass es die Tannenmeise sein könnte, die jeden morgen so lautstark im Birnbaum unseres Redaktionsleiters zwitschert.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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