Bürger beschweren sich
Personal fehlt: In Stade wuchert das Gras
In Stade gibt es nicht nur im Meldeamt des Rathauses einen Personalengpass, wie kürzlich das WOCHENBLATT berichtete (lesen Sie dazu hier oder unten den Artikel), auch die Kommunalen Betriebe Stade (KBS) kämpfen mit personellen Problemen. Während sich das beim Meldeamt in langen Wartezeiten für die Bürger niederschlägt, ist es bei den KBS jetzt das Gras, das lang wird. Die verbliebenen Mitarbeiter schaffen es einfach nicht überall gleichzeitig, den Rasen kurzzuhalten.
Die nicht gemähten Grünflächen und üppig sprießende Gräser auf den Spielplätzen sind auch schon einigen Bürgern unangenehm aufgefallen. Ein Grund ist fehlendes Personal bei den KBS. Derzeit gibt es viele Krankheitsfälle, vor allem wegen Corona. Außerdem sei es - wie in vielen Branchen - aktuell schwierig, Saison- und Hilfskräfte zu bekommen, erläutert der zuständige Fachbereichsleiter Jens Bossen. Daher müsse der Umfang der Pflegearbeiten bei den Grünanlagen reduziert werden.
Weitere Gründe für das wuchernde Grün führt KBS-Betriebsleiter Matthias Riepe an. So würden die Pflanzen, typisch für diese Jahreszeit, in diesen Wochen besonders stark wachsen. Außerdem seien höhere Gräser bis zu einem gewissen Grade durchaus gewollt. So könne man Bienen und anderen Insekten im Gegensatz zu radikal gekürzten Grashalmen einen attraktiven Lebensraum bieten. "Die aktuelle Situation dürfte viele Tiere freuen", meint Riepe. "Wir bekommen aber auch Anrufe von Bürgern, die sich über den Zustand von Grünflächen und Spielplätzen beschweren." Und das oft auch zu Recht, so der Betriebsleiter.
Die KBS will nun einige Arbeitsabläufe bei der Grünflächen-Pflege umstrukturieren. "Wir sind zuversichtlich, auf diese Weise aufholen zu können", sagt Riepe. Dennoch muss er ganz offen sagen, dass es noch eine Weile dauern werde, bis der Rückstand aufgeholt sei.
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