Wegen Sturmschäden
Stadt Stade muss bei Kunst-Bannern nacharbeiten
jab. Stade. Kaum hingen die bunten Banner mit plattdeutschen Wörtern in den Gassen von Stades Altstadt, da waren sie auch schon wieder weg. Dabei sollte die Kunstaktion doch eigentlich bis zum Sommer über den Köpfen der Passanten hängen. Das WOCHENBLATT fragte beim Geschäftsführer der Stade Marketing und Tourismus, Dr. Andreas Schäfer, nach, was es mit diesem kurzen Gastspiel auf sich hat.
Sturm hinterließ Spuren
"In die Banner wurden Verstärkungen eingenäht, um sie so sturmsicher zu machen", erklärt Schäfer. Das Wetter mit teils heftigen Windböen hatte ihnen erst kürzlich ganz schön zugesetzt. Einige haben sich um ihre Aufhängung gewickelt, manche schoben sich durch die Bewegung zusammen oder sogar ganz bis zum Rand. Gefährlicher wurde es dort, wo sich die Ketten, die zur Beschwerung unten in die Banner eingefädelt waren, aus ihren Tunneln "herausgeschlängelt" hatten und im Wind um sich schlugen. Schnell wurden die Banner abgenommen. Nach ihrer Aufbereitung wurden sie inzwischen wieder aufgehängt.
Positive und negative Rückmeldungen
Scheinbar sehr zur Freude der Passanten. Denn die Rückmeldungen auf die Aktion seien extrem positiv, sagt Schäfer. Endlich passiere in der Stadt etwas. Sie wirke dadurch lebendig. Vom Vorsitzenden des Vereins "De Plattdüütschen", Heinz Mügge, habe er sogar eine 1 plus mit Sternchen erhalten.
Doch auch kritische Stimmen erreichen die WOCHENBLATT-Redaktion. Einige Begriffe seien unbekannt, gar eine Verballhornung des Plattdeutschen. Gemeint war vor allem der Begriff Plüschappel (dt. Plüschapfel), der Pfirsich bedeuten soll. Laut Wörterbuch auf www.niederdeutsche-literatur.de gibt es dieses Wort nicht. Stattdessen lautet der Begriff Peersch. Damit könnte Plüschappel in die gleiche Kategorie wie Plüschmors - Plüschhintern für Hummel - oder der Schnutenpulli, eine Mund-Nasen-Maske, fallen.
Alle Begriffe sind echt
Auf Nachfrage gab Schäfer an, dass der Künstler sich ausgiebig mit dem Plattdeutschen auseinandergesetzt habe. Alle Wörter seien durch das Institut für niederdeutsche Sprache in Bremen überprüft worden. Zusätzlich habe er mit Muttersprachlern hier vor Ort Rücksprache gehalten. "Die Begriffe sollen alle im Stader Raum bekannt sein", so Schäfer. Aber er gibt zu, dass einige auch entlegener sein könnten.
Wer wissen möchte, was die Begriffe auf den Bannern bedeuten, kann in der Holzstraße auf einem großen Plakat in einem Schaufenster nachsehen. Auch weitere Geschäfte haben eine kleinere Version in ihren Schaufenstern hängen.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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