Theologin wird Tante Emma im Dörfchen Burweg

Kochzutaten findet Monja Dieckmann zuhauf im Lebensmittelladen ihrer Eltern
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Platz der Begegnung schaffen: Monja Dieckmann (39) kehrt nach Studium in der Schweiz in ihre Heimat zurück

tp. Burweg. Auch die Liebe Gottes geht durch den Magen: Davon ist Monja Dieckmann (39) überzeugt. Nach erfolgreichem Studium in der Schweiz ist die frisch gebackene Theologin in ihre Heimat, die Stader Geest, zurückgekehrt, und überrascht mit ausgefallenen Plänen: Sie verwirft alte Pläne einer Pastorinnen-Laufbahn und übernimmt den Lebensmittelladen ihrer Eltern Rolf (64) und Renate Dieckmann (63) in Burweg. Langfristig will sie in freien Räumen des Geschäftshauses ein kleines Lokal als "Ort der Begegnung" schaffen.

Schon in ihrer Kindheit und Jugend half sie mit Freude im elterlichen Betrieb aus, der sich vom kleinen, ländlichen Nahversorger im Tante-Emma-Stil zum heutigen "Frischemarkt Dieckmann" mit zahlreichen Extras - von der Wäschereiannahme über Warenauslieferung und Mittagstisch bis hin zum Partyservice - entwickelt hat. Nebenan betreibt ihre Tante einen Gasthof mit Saal, wo Monja Dieckmann ebenfalls mit anpackte.

Nach dem Abitur machte sie zunächst eine Ausbildung zur Physiotherapeutin, arbeitete fünf Jahre in diesem Beruf, war aber auch im Familienbetrieb Dieckmannn, als Ski-Lehrerin und als Betreuerin in der christlichen Jugendarbeit der Freien Christengemeinde Oldendorf tätig. Während dieser Zeit nahm sie ein Fernstudium der Theologie auf, dass sie im Mai an der Fachhochschule in Zürich mit dem Bachelor-Grad abschloss.

Kasse statt Kirchenschiff, Küche statt Kanzel, Party-Service statt Predigt - die vielseitige Single-Frau entschied sich langsam und bewusst für den neuen Karriereschritt, der für sie in keinem Widerspruch zum studierten Beruf steht: Glaube und gutes Essen in Gesellschaft netter Menschen seien "die zwei Konstanten in meinem Leben".

Auch Jesus Christus habe köstliche Speisen geschätzt und gefeiert, beim Abendmahl mit Freunden weit mehr als eine Oblate genossen, erklärt die Theologin, die sich in ihrer Abschlussarbeit mit Jesu Gastfreundschaft beschäftigte. Sie verweist auf einen Satz aus der Bibel: "Schmeckt und seht, wie freundlich der Herr ist."
Die angehende Geschäftsfrau, die bereits in Zürich ein kleines Catering-Unternehmen betrieb, mag Begegnungen mit Menschen aller Art: In der Schweizer Metropole bewirtete sie einmal mit Ehrenamtlichen im Rahmen der Aktion "Kafi Duzis" ("Café Duz-Freunde") 1.500 Gäste mit einem Open-Air-Büfett. Zurück im beschaulichen Burweg, genießt sie den persönlichen Kontakt zu den Kunden, von denen sie die meisten mit Namen kennt. Sie mag deren "herzliche, erfrischend-direkte norddeutsche" Wesensart.

Zunächst will sich Monja Dickmann in den Betrieb einarbeiten. Die überwiegend bodenständige Küche des Partyservice' möchte sie unter anderem um mediterrane und orientalische Spezialitäten erweitern. Im Laden stehen schon selbstgemachte Gelees und Chutneys, die sie in Co-Produktion mit ihrer Mutter kreierte. Nach der Ladenverkleinerung stehen in dem Burweger Geschäftshaus geeignete Räume frei, in denen sie später ein kleines Café eröffnen möchte. Als Wirtin soll ihr Motto sein: "Gott begegnen, Liebe schenken und den Gaumen verwöhnen."

Ein Schweizer Radiosender berichtete über Monja Dieckmann im Rahmen der Sendung "Top of my Heart", zu sehen auf www.youtube.com
(Monja Dieckmann - ihre Herzensprojekte).

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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