Nach WOCHENBLATT-Artikel über die exotische Pflanze meldeten sich mehrere Leser
Wer hätte das gedacht: Bananen gedeihen prächtig an der Unterelbe und in der Nordheide
(jd/lm). Über Bananenpflanzen auf der Stader Geest berichtete das WOCHENBLATT am vergangenen Samstag - mit einem leichten Unterton der Verwunderung, dass sich die exotischen Pflanzen inzwischen auch in unseren nördlichen Gefilden richtig wohlfühlen. Doch so verwunderlich scheint das gar nicht zu sein: Es meldeten sich mehrere Leserinnen und Leser, die Bananenstauden in ihrem Garten haben. Voller Stolz können sie regelrechte Prachtexemplare von bis zu fünf Metern Höhe vorweisen.
Anlass für den Artikel waren die Bananenpflanzen, die Christine Klintworth aus Helmste-Sandkrug vor ein paar Monaten direkt an die Hauptstraße gepflanzt hat und die dort schon bei manchen Autofahrern für Erstaunen gesorgt haben. Doch was der botanische Laie erstaunlich findet, ist für die eingefleischten Hobbygärtner hier im Norden offenbar längst normal: Weil es in diesem Jahrhundert kaum noch strenge Winter gegeben hat und das Klima milder wird, haben die Stauden mit den riesigen Blättern bereits in zahlreichen Gärten in der Region eine Heimat gefunden.
Was hier gut geschützt vor Wind und winterlichen Minusgraden gedeiht, ist allerdings nicht die sonnenverwöhnte klassische Bananenstaude, wie sie in den Tropen vorkommt. Es handelt sich vielmehr um deren robusten Vetter, die "Japanische Faserbanane", die durchaus mal ein paar frostige Nächte verträgt, ohne dass dafür großer Aufwand in Sachen "Frostschutz" betrieben werden muss.
Diese Erfahrung hat jedenfalls Dagmar Wilkening aus Beckdorf gemacht. "Ich lasse die Bananenstaude einfach runterfrieren und decke sie mit ihren eigenen Blättern ab." Das reiche aus als Winterschutz. Lieber auf Nummer sicher geht wiederum Doris Klöpfer-Winter aus Hechthausen. Sie schneidet die Pflanze auf einen Meter zurück und deckt sie mit Laub und Vlies ab, um sie so für kalte Winternächte warm einzumummeln.
Viel Aufhebens um den Winterschutz wird auch von Lutz Börner aus Kutenholz nicht betrieben. Er und seine Frau Christa sind geradezu Experten in Sachen Exoten: In ihrem Garten wachsen sogar Feigen und Kiwis. Diese tragen reichlich leckere Früchte - im Gegensatz zur Banane. Zwar kann die Faserbanane auch essbare Früchte ausbilden, dies geschieht aber nur nach sehr milden Wintern. Wegen der zu kurzen Vegetationsperiode reifen die kleinen Bananen aber meist nicht aus und sind daher ungenießbar.
Auch wenn es mit der Bananenernte nicht klappen sollte, freuen sich Angelika und Joachim Behrens aus der Gemeinde Rosengarten, dass ihre Bananenstaude in diesem Jahr das erste Mal eine Blüte trägt. In der Pflanze, die mittlerweile die Fünf-Meter-Marke geknackt hat, hockt ein kleiner Plüschaffe. "Das ist der Beschützer der Banane", scherzt Joachim Behrens.
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