Weniger Dauerschwänzer in Stade
Zahl der Schulverweigerer geht weiter zurück / Homeschooling-Schwänzer nicht erfasst
jd. Stade. Die Zahl der Schulverweigerer ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. Laut Statistik der Stader Verwaltung gab im Einzugsgebiet der Hansestadt 131 Schüler, die regelmäßig bzw. längerfristig unentschuldigt dem Unterricht ferngeblieben sind. Im Schuljahr 2019/20 waren es 166 Schüler, in den Schuljahren davor 230 bzw. 213 Schüler, die als Schulverweigerer registriert waren.
Der Rückgang ist zu einem Teil wahrscheinlich auf die besonderen Umstände in Corona-Zeiten zurückzuführen. Denn Ordnungswidrigkeiten aufgrund von unentschuldigten Fehlzeiten können nur bei bestehendem Präsenzunterricht eingeleitet werden. Doch im vergangenen Schuljahr gab es häufig Homeschooling nach dem Szenario C. Versäumnisse an diesen Tagen konnten aufgrund fehlender Rechtsgrundlage nicht geahndet werden.
Wieder einmal liegt die Hauptschule Thuner Straße mit 53 Dauer-Schulschwänzern an der Spitze. In weitem Abstand folgen Montessori-Grundschule im Altländer Viertel (13), die BBS III (12) und die Jobelmann-Schule (11). An den städtischen Schulen ist die Zahl der Schulverweigerer sowohl im Primar- als auch im Sekundarbereich auf konstantem Niveau geblieben. Bei den Grundschulen sank sie leicht von 35 auf 32. Ebenso mäßig ist der Rückgang im Sekundarbereich (von 69 auf 63). Hier ist vor allem die Realschule Camper Höhe zu nennen. Dort sind es nach elf Schulverweigerern im vorherigen Schuljahr nur noch sechs.
Bei den Berufsschulen hingegen sind die Schulverweigerer-Zahlen nach einem leichten Anstieg im Vorjahr um rund die Hälfte gesunken: Blieben im Schuljahr 2019/20 insgesamt 57 Schüler wiederholt dem Unterricht fern, waren es im vergangenen Schuljahr lediglich 27 Schüler.Bei der Schulverweigerer-Statistik werden neben den Schülern der Schulen in städtischer Trägerschaft die in Stade wohnhaften Schüler erfasst, die Schulen des Landkreises besuchen. Das sind die beiden Gymnasien, die Berufsbildenden Schulen (BBS) sowie die zwei Förderschulen. Bei den Landkreis-Schulen gab es außer an den Berufsbildenden Schulen im Schuljahr 2019/20 nur bei den beiden Förderschulen neun Schulverweigerer. Die beiden Gymnasien wiederum hatten keinen einzigen Fall.
Betrachtet man das Alter der Schulschwänzer, so lässt sich eine Ballung bei den 15- bis 17-Jährigen (Jahrgänge 2004 bis 2006) feststellen. Diese Altersgruppe stellt mit 52 Schülern rund 40 Prozent aller Schulverweigerer. Etwa 13 Prozent der Schulverweigerer sind älter als 18, während aus der Altersgruppe der Elf- bis 14-Jährigen rund 26 Prozent stammen. Der Anteil der Grundschüler an den Schulverweigerern beträgt 21 Prozent.
Bei einem Verstoß gegen die Schulpflicht müssen Schüler ab 14 Jahren und Eltern minderjähriger Schüler mit einem Ordnungswidrigkeitenverfahren rechnen. Bei 67 der 131 Schulverweigerer wurde erstmals ein solches Verfahren eingeleitet, bei 15 fand bereits ein zweites Verfahren statt und bei 24 Schülern war es mindestens das dritte Verfahren. 25 Verfahren wurden vorzeitig eingestellt.
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