Zwischen zwei Landkreisen: Knifflige Montagearbeiten vom Helikopter aus
Wieso ein Stromunternehmen Vogelschutzspiralen anbringen lässt
(ab). Wie eingefroren stand kürzlich zwischen Rübke und Buxtehude ein Hubschrauber der Firma Rotorflug in der Luft, bewegte sich nur zentimeterweise über einer Hochspannungsleitung - was war da los? Nach der Landung fragte das WOCHENBLATT den Piloten.
„Wir befestigen eine Woche lang Vogelschutzspiralen zwischen den Hochspannungsmasten“, erklärte Hubschrauberpilot Benjamin Reichmann. Während er sich dem obersten Erdseil in rund 55 Metern Höhe bis auf ca. einen Meter nähert, setzt sich Monteur Marius Fiege auf eine Plattform. Gut gesichert bringt er von dort aus sogenannte Vogelschutzarmaturen an - ca. sieben bis acht Kilometer innerhalb einer Woche. Die Aktion in Auftrag gegeben hatte das Berliner Unternehmen „50Hertz“, das in Hamburg ansässig ist und das Höchstspannungsnetz betreibt.
„Diese Vogelschutzspiralen werden seit einigen Jahren verstärkt an den Hochspannungsmasten befestigt und verhindern, dass Vögel gegen die Stromleitungen fliegen“, erklärt Fachgebietsleiter Mirco Hinnenkamp von 50Hertz auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Je eine weiße und eine schwarze Spirale werden gegeneinander liegend angebracht. „Das hebt sich für Vögel besser ab als eine einzige Farbe“, so Hinnenkamp.
Zwischen 20 Masten seien, laut dem Fachgebietsleiter, diese Vogelschutzarmaturen angebracht worden. Dabei dauere das Befestigen einer Spirale ca. 30 Sekunden. Vor der Aktion sorgte der Monteur mit einem Gartenschere-ähnlichen Gerät, das an das Erdseil geklemmt wird, für einen Potenzausgleich. „Damit es keine elektrischen Ausgleichsströme zwischen Erdseil und Hubschrauber gibt.“
Zustande gekommen war die Aktion, weil „50Hertz“ dort Isolatoren ausgetauscht hatte. „Da es sich hier um ein Naturschutzgebiet handelt, gab es von der Naturschutzbehörde die Auflage, als Ausgleich diese Spiralen anzubringen“, sagt Hinnenkamp.
Redakteur:Alexandra Bisping |
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