Behindertenbeauftragter besucht Stader Landrat
Belange von Menschen mit Handicap präsenter machen
Seit Februar ist der Buxtehuder Behindertenbeauftragte Jens Nübel im Amt. Kürzlich traf er sich im Kreishaus zum ersten Mal mit Landrat Kai Seefried (CDU). Beiden liegt viel daran, die Belange von Menschen mit Behinderung in der Öffentlichkeit präsenter zu machen. „Wir möchten ein stärkeres Bewusstsein schaffen“, waren sie sich einig. Dafür sei Netzwerkarbeit von entscheidender Bedeutung.
Jens Nübel berichtete dem Chef der Kreisverwaltung von seiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Als Interessenvertreter von Menschen mit Behinderung wirbt er für mehr Miteinander und weniger Barrieren im Alltag. Der Landrat dankte Nübel für sein Engagement. „Ich bin mir der Bedeutung des Themas bewusst und habe Herrn Nübel zugesagt, stets ein offenes Ohr für Anregungen zu haben.“ Der Behindertenbeauftragte erklärte: „Inklusion lässt sich nicht einfach verordnen. Sie hängt wesentlich auch von den Einstellungen, Erfahrungen und Vorurteilen ab. Es muss in den Köpfen noch viel passieren, bis wir die Andersheit von Menschen als Gleichheit erleben.“
Ein zentrales Thema des Austauschs war die Arbeit des Beirates für Teilhabe und Inklusion. Seefried will sich dafür starkmachen, dass Mitglieder des Beirates mit beratender Stimme an Sitzungen der Fachausschüsse teilnehmen können, um die Interessen der Betroffenen in allen relevanten Politikfeldern intensiv vertreten zu können.
Rollstuhlfahrer-Zuschlag soll wegfallen
Außerdem sprachen Nübel und Seefried über die aktuelle Diskussion über den "Rollstuhlfahrer-Zuschlag", den die Kreispolitik im Rahmen der aktualisierten Taxenentgeltverordnung beschlossen hatte. Auch Nübel hatte sich in die Debatte eingebracht und den Zuschlag in einem WOCHENBLATT-Artikel kritisiert. Seefried kündigte Verbesserungen an. Der Chef der Kreisverwaltung hat Nübel erläutert, dass sein Haus intensiv an einer alternativen Lösung arbeitet. Dazu gebe es auch eine Abstimmung mit den Nachbarlandkreisen, mit denen der Kreis Stade einen Tarifverbund bildet.
„Unser gemeinsames Ziel ist eine bessere Lösung im Sinne der Betroffenen. Wir setzen alles daran, dass die Zuzahlung für Rollstuhlfahrer wieder wegfällt und wir trotzdem zeitgleich einen Anreiz schaffen, damit die Taxiunternehmen weitere Spezialfahrzeuge beschaffen, um die Angebote für die Menschen mit Behinderungen insgesamt zu verbessern“, betonte Seefried. „Die Kreisverwaltung prüft zurzeit verschiedene Möglichkeiten. Dazu wird die Kreispolitik zur nächsten Fachausschusssitzung im November entsprechende konkrete Vorschläge erhalten.“
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