Mit verbundenen Augen über Stades Holperpflaster
Abgeordneter Kai Seefried machte Realtest am Aktiostag in der Altstadt
tp. Stade. „Unter diesen Umständen würde ich nicht mehr mein Haus verlassen“, sagte Kai Seefried, Landtagsabgeordneter und CDU-Generalsekretär von Niedersachsen, als er mit einer Augenbinde und einem Langstock ("Blindenstock") in der Hand die Holzstraße in der unebenen Stader Altstadt entlanglaufen sollte. Mit dem Schwerpunkt "Barrierefreiheit für Blinde und Sehbehinderte" fand kürzlich der Aktionstag der Arbeitsgruppe Barrierefreies Stade, zu der mittlerweile fast alle Vereine und Verbände aus dem sozialen Bereich gehören, statt.
Die Besucher konnten zum Beispiel den Umgang mit einem Langstock oder die Orientierung mithilfe von Leitstreifen auf dem Gehweg erproben. Entlang der Häuserzeile in der holperigen Holzstraße versuchte Seefried sich zu orientieren. Kerstin Prigge vom Beirat für Menschen mit Behinderung half ihm dabei. Auch Uwe Kowald, Sprecher der Arbeitsgruppe Barrierefreies Stade, probierte den Gang mit dem Langstock aus. Das Besondere hierbei war, dass er von Luisa Weber, die selbst von einer schweren Sehbehinderung betroffen ist, angeleitet wurde.
Die Vereine und Verbände, die der Arbeitsgruppe angehören waren mit einem Stand am Ende der Holzstraße vertreten und konnten viele Informationen geben. Außerdem hatte die Initiative "Fair geht vor!" ihren Büchermarkt aufgebaut und Lose verkauft. „Die Einnahmen werden wir wieder einem sozialen Zweck zuführen. Diesmal an die Kita Altländer Viertel“, so Uwe Kowald von "Fair geht vor!“
Seit sieben Jahren sammelt Kowald Spendengelder und verteilt sie an soziale Projekte. Max Prigge von der "Deutschen Gesellschaft für Osteogenesis imperfecta (Glasknochen) Betroffene" benötigte neue Namensschilder. Spontan spendete "Fair geht vor!“ Geld, damit Ende Mai die Jahrestagung mit den neuen Schildern starten kann.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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