Musikalische Mythen
Bewegendes Sinfoniekonzert im Stadeum in Stade
sb. Stade. Berührend und nachdenklich ergreifend, gleichzeitig aber lebensbejahend und positiv ist das Programm des Sinfoniekonzertes am Mittwoch, 16. Februar, 19.45 Uhr, im Stadeum. Unter dem Titel „Icarus“ präsentiert das Philharmonische Orchester Bremerhaven Werke von Auerbach, Ullmann und Dvořák. Unter der musikalischen Leitung von Marc Niemann stellt Jorrit van den Ham seine herausragenden pianistischen Fähigkeiten erstmals dem Stader Publikum vor.
Lera Auerbach (48) ist eine sehr vielseitige Künstlerin, die nicht nur komponiert, sondern auch als Pianistin, Schriftstellerin und Bildhauerin tätig ist. Der Mythos des an seinem Übermut scheiternden Icarus, den sie in ihrer gleichnamigen sinfonischen Dichtung in Töne setzt, hat sie seit Jugendjahren fasziniert.
Der Sturz des Viktor Ullmann (1898-1944) in die Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten verdeutlicht eindrücklich, welche Kulturgüter der Holocaust unwiederbringlich zerstört hat. Sein 1939 kurz vor der Deportation nach Theresienstadt entstandenes Klavierkonzert op. 25 ist ein Beispiel dafür. Die individuelle und eingängige Musik dieses Werkes voller Anklänge an Jazz lässt nichts von den bedrückenden Lebensumständen seiner Entstehungszeit ahnen.
Antonín Dvořák (1841-1904) liebte Bahnhöfe, dort kam ihm auch die Idee zum Beginn seiner Symphonie Nr. 7 d-Moll op. 70. Im zweiten Teil des Konzertprogramms stellt sie seinen Versuch dar, sich mehr von der böhmischen Melodik zu emanzipieren, um ein Werk im „internationalen“ Stil zu schaffen.
Karten für das Sinfoniekonzert kosten zwischen 21,50 und 42,50 Euro und sind telefonisch erhältlich unter 04141-409140 sowie im Internet unter www.stadeum.de.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.