Kooperation mit Stadtwerken ist glatt erlogen
In Stade sind Betrüger von Haustür zu Haustür unterwegs
In Stade treibt derzeit offenbar eine bestimmte Art von Ganoven ihr Unwesen: Sie geben sich als seriöse Handwerker oder Dienstleister aus - doch die Leistung, die sie abliefern, ist nicht ihr Geld wert. Diese unseriösen Geschäftemacher gehen meist von Haustür zu Haustür, um Kunden zu ködern. Vorzugsweise haben sie es auf Senioren abgesehen. Diese werden dazu gedrängt, gleich an der Tür einen Auftrag zu unterschreiben. Oft verlangen die Ganoven auch noch Vorkasse.
Filmen der Kanalisation wird angeboten
Die Stadtverwaltung hat einen Hinweis von einem Bürger erhalten, dass eine dubiose Person derzeit in Stade unterwegs sein soll. Diese behauptet offenbar, im Auftrag einer Firma tätig zu sein, die mit den Stadtwerken Stade zusammenarbeitet. Dabei geht es um Filmaufnahmen der Kanalisation. Diese Masche ist bereits bekannt: Zunächst wird ein günstiger Preis für das Filmen der Abwasserrohre genannt. Dann behaupten die Betrüger, dass die Rohre erheblich beschädigt seien, und bieten eine Sanierung an. Für diese Arbeit wird am Ende ein völlig überteuerter Betrag verlangt
Der städtische Betrieb Abwasserentsorgung Stade (AES) erklärt dazu, dass man solche Dienstleistungen nicht anbiete – schon gar nicht im Rahmen von Haustürgeschäften. Wer ein solches Angebot erhält, solle darauf auf keinen Fall eingehen und stattdessen die Polizei rufen.
Schlechtes Material, miese Arbeit, mindere Qualität
Die Polizei warnt immer wieder vor solchen Betrugsmaschen: Regelmäßig werden Fälle gemeldet, bei denen reisende Handwerker verschiedene Dienstleistungen zu einem vermeintlich sehr günstigen Preis anbieten. Diese betrügerischen Trupps laufen unter dem Oberbegriff "Teerkolonnen". Der Begriff ist auf eine bestimmte Masche zurückzuführen: Die Männer behaupten, auf einer Baustelle Teer sei übriggeblieben. Diesen könne man gratis abgeben, lediglich den Arbeitslohn müsse der Kunde zahlen. Die Arbeit wird schlampig und nicht fachgerecht ausgeführt. Die Auftraggeber ärgern sich in den meisten Fällen über das schlechte Material und die mindere Qualität. Reklamationen sind nicht möglich, da die Kolonnen bereits weitergezogen sind. So bleiben die Geschädigten auf den Kosten sitzen.
Hinweise der Polizei
Die Betrüger bieten aber auch andere Handwerkerleistungen - etwa in den Bereichen Elektrik, Gas, Wasser oder Sanitär. Nicht selten fordern die Kriminellen bereits im Voraus hohe Geldbeträge für die in Aussicht gestellten Arbeiten. Die Polizei appelliert an die Bürger, niemals darauf einzugehen, und gibt einige grundsätzliche Tipps:
- Angaben der Dienstleister bzw. Handwerker und der zugehörigen Firma (Gibt es die Firma überhaupt und liegen Rezensionen im Internet vor?) checken
- Bei Internetauftritten von Firmen überprüfen, ob diese tatsächlich existieren: ist die Firma telefonisch erreichbar? Stimmen die Angaben im Impressum? Gibt es die genannte Adresse überhaupt?
- In Aussicht gestellte Leistungen nicht im Voraus bezahlen
- Einen Kostenvoranschlag sowie eine Rechnung aushändigen lassen
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