Vortrag im Goldap-Museum in Stade
Kriegsgräberfürsorge als Friedensarbeit
Die Kreisgemeinschaft Goldap lädt am Sonntag, 12. November, um 15 Uhr zu einem Vortrag im Patenschaftsmuseum „Goldap in Ostpreußen“, Harsefelder Straße 44a in Stade, ein. Zu Gast ist der Geschäftsführer des Bezirksverbandes Lüneburg-Stade des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Jan Effinger. Er hält einen Vortrag zum Thema „Kriegsgräberfürsorge ist Friedensarbeit“ und fragt „Brauchen wir das noch, ist das noch zeitgemäß?“
Effinger spricht über das Gedenken an die Toten der Weltkriege, über gefallene und vermisste Soldaten, aber auch über andere Kriegstote. Der Referent wird über die verschiedenen Aspekte der Arbeit des Volksbundes berichten, über die immer noch aktuelle Suche nach Gefallenen, über die Anlage und Instandhaltung großer Sammelfriedhöfe sowie über die vielfältige Arbeit mit Jugendlichen aus ganz Europa. Und natürlich auch über die Herausforderungen, denen sich die Organisation mehr als 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stellen muss. Im Kern geht es um Versöhnung, um Gedenken und um Erinnerung – für die Zukunft. „Kriegsgräberfürsorge ist Friedensarbeit“, beantwortet Effinger die bewusst provokant gewählte Frage im Titel seines Vortrages gleich selbst: „Was könnte, angesichts der heutigen Weltlage, zeitgemäßer sein?“
Der Eintritt ist frei. Anmeldungen werden per E-Mail an die Adresse museum@goldap.de sowie unter Tel. 04142-3552 entgegengenommen.
Informationen zum Patenschaftsmuseum
Das Patenschaftsmuseum „Goldap in Ostpreußen“ zeigt eine umfangreiche Sammlung zur 400-jährigen Geschichte, sowie zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben im Kreis Goldap bis 1945. Die erweiterte Ausstellung „Goldap und Stade nach 1945“ dokumentiert die Beziehungen zwischen Polen und Deutschland in der Nachkriegszeit bis zum Beitritt Polens zur EU am Beispiel von Goldap und Stade. Die Bibliothek mit Schwerpunkt Ostpreußen und deutsche Geschichte ist eine Freihandbibliothek. Familienforscher finden umfangreiche Fachliteratur. Zeitzeugenberichte sind auf Video zu sehen. Träger des Museums sind der Landkreis Stade und die Kreisgemeinschaft Goldap.
Der Landkreis Stade hat 1952 die Patenschaft für den ostpreußischen Landkreis Goldap übernommen. Dieser bestand von 1818 bis 1945. Viele Menschen aus dem Kreis Goldap hatten nach schrecklichen Kriegsjahren im Landkreis Stade eine neue Heimat gefunden. Mitten in der Stader Innenstadt, am Platz am Sande, standen einst Baracken, in denen die Vertriebenen aus Goldap aufgenommen wurden.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.