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Eher fertig als geplant
Das Stader Bauunternehmen Lindemann übergibt das Jobcenter schon zum Jahresende

Die Grafik zeigt das Jobcenter mit seiner geschwungenen Architektur, die sich dem Verlauf der Straße anpasst. Geplant wurde das Gebäude von der Planungsgesellschaft Welp von Klitzing und Dreischhoff und Partner  | Foto: Lindemann
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  • Die Grafik zeigt das Jobcenter mit seiner geschwungenen Architektur, die sich dem Verlauf der Straße anpasst. Geplant wurde das Gebäude von der Planungsgesellschaft Welp von Klitzing und Dreischhoff und Partner
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Rund fünf Monate früher als geplant hat das Stader Bauunternehmer Lindemann den Neubau des Jobcenters in Stade fertiggestellt. Kurz vor Weihnachten wurde das Gebäude mit der Anschrift "Am Güterbahnhof 8" an den Mieter übergeben. Zu verdanken ist der vorgezogene Termin einer guten Planung, einer vorausschauenden Materialbestellung und dem hohen Einsatz aller beteiligten Firmen und Mitarbeiter.

Im Herbst 2019 erfolgte die europaweite Ausschreibung für ein neues Domizil für das Jobcenter in Stade. Gefordert war ein Gebäude mit 4.700 Quadratmetern Mietfläche, das sich in einem Umkreis von 1.000 Metern zum Bahnhof befinden sollte. "Das hätte theoretisch auch ein bereits vorhandenes Gebäude sein können, das durch Umbau und Sanierung an die Bedürfnisse des Mieters angepasst wird", sagt Klaus Detje von der Abteilung Projektentwicklung bei Lindemann. "Unserem Vorschlag für einen Neubau waren bereits Gespräche mit der Hansestadt Stade bezüglich eines Grundstückskaufs am Güterbahnhof vorausgegangen. Das hat uns für den Fall eines Zuschlags Planungssicherheit gegeben."

Wegen Corona verlief das Bewerbungsverfahren bis zur Zuschlagserteilung im November 2020 unter Pandemie-Bedingungen. Abstimmungen bei der Gebäudeplanung erfolgten nur noch schriftlich, die Präsentation des Projekts fand in kleinem Personenkreis mit Abstand und Maske statt. Im April 2021 begannen die Erdarbeiten mit Pfahlgründung, die Grundsteinlegung fand Ende Juli statt.

Baumaterial wurde früher als sonst bestellt

"Covid-19 hat das Bauen zwar erschwert, jedoch zu keinem Zeitpunkt verhindert", sagt Klaus Detje. "Weil wir stets mit Lieferschwierigkeiten rechnen mussten, haben wir das benötigte Baumaterial früh bestellt." So kam es, dass zum Beispiel Steine im Hof des Firmensitzes zwischengelagert wurden, bis sie auf der Baustelle Verwendung fanden.

Auch Umplanungen konnte Lindemann realisieren. Als das Jobcenter im Sommer 2021 – da war die Betonsohle bereits gegossen – anfragte, ob man jetzt noch eine Photovoltaikanlage einplanen und realisieren könnte, fand das Lindemann-Team innerhalb kürzester Zeit eine Lösung. "Unter anderem mit Unterstützung der Stadtwerke hat das Jobcenter jetzt Solarmodule auf dem Dach, mit dem es einen Großteil seines Eigenbedarfs an Strom decken kann", sagt Klaus Detje.

Mehr als 3.000 Liter Wandfarbe

Die Liste an Baumaterialien, die für das Gebäude erforderlich waren, ist lang. Einige Beispiele: Verbaut wurden 410 Fenster und 370 Türen, 2.000 Kubikmeter Beton, 340 Tonnen Betonstahl, 3.200 Quadratmeter Kalksandsteinmauerwerk und 146.000 Verblendsteine, 87.500 Liter Verblendmörtel und 3.120 Liter Wandfarbe. Der Neubau für das Jobcenter befindet sich auf einem 5.332 Quadratmeter großen Grundstück und hat eine Mietfläche von 4.700 Quadratmetern, die sich auf ein Erd- und drei Obergeschosse verteilt. Für Besucher und Mitarbeiter gibt es 63 Fahrrad- und 87 Pkw-Stellplätze.

Große Freude auf das neue Domizil

Aus drei wird eins: Das Team des Jobcenters ist nach dem Umzug wieder unter einem Dach vereint

Am Montag, 23. Januar, öffnet das Jobcenter seine Türen am neuen Standort in Stade (Am Güterbahnhof 8). Während des Umzugs bleibt die Behörde in der Woche davor vom 17. bis 20. Januar geschlossen. Telefonisch sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jedoch unter der allgemeinen Servicecenter-Hotline 04141-926-926 erreichbar. Zudem gibt es einen Notbetrieb Am Schwingedeich, dessen Öffnungszeiten ebenfalls telefonisch zu erfragen sind.

"Wir freuen uns sehr über unseren schönen und modernen neuen Standort", sagt Dr. Anja Wode, Geschäftsführerin des Jobcenters im Landkreis Stade. "Damit arbeiten wir in Stade endlich wieder alle unter einem Dach." Hintergrund: Neben dem alten Standort an der Wiesenstraße gab es zwei weitere an der Harburger Straße und am Schwingedeich.

"Unser Team ist im Laufe der Jahre immer mehr gewachsen", sagt Wode. "Inzwischen zählen wir 200 Personen, von den 150 an den Güterbahnhof ziehen und 50 an die bereits vorhandenen Standorte in Buxtehude und in Drochtersen." Denn das Jobcenter ist – anders als viele glauben – nicht nur für die Stadt Stade zuständig, sondern für den gesamten Landkreis. Deshalb gibt es jetzt auch einen neuen Namen: Aus dem Jobcenter Stade wird das Jobcenter im Landkreis Stade.

Anja Wode sieht in dem neuen Standort auch ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung. Das gilt sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Kundinnen und Kunden. "Schon der Empfang im Neubau ist viel freundlicher gestaltet als in der Wiesenstraße." Neben einem Informationstresen gibt es dort ein Diskretionsbüro für persönliche Anliegen sowie die Möglichkeit, Unterlagen zu kopieren. Der Wartebereich wird um eine Spielecke ergänzt. Überhaupt wird Familienfreundlichkeit ganz groß geschrieben. So hält das Jobcenter am neuen Standort Räume zum Wickeln und Stillen bereit und es gibt große Beratungszimmer für Familien. "In vielen Fällen ist es sinnvoll, den Partner der oder des Arbeitssuchenden mit zu informieren", erklärt Wode. "Denn eine erfolgreiche Jobsuche wirkt sich immer auch auf das Familienleben aus."

Für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhofft sich die Leiterin vom neuen Standort kürzere Wege und eine unkompliziertere Kommunikation. "Unter einem Dach ist doch vieles leichter", sagt sie. Zudem bietet die neue Immobilie einen großen und ansprechenden Sozialraum sowie Teeküchen auf jeder Etage, die oft spontane Treffpunkte des Teams sind. Ein großer Sitzungssaal kann für Schulungen und andere interne Veranstaltungen genutzt werden.

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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