Die Beschichtungs-Experten aus Stade
Der Industriedienstleister XERVON hat in Stade in zwei hochmoderne Firmenhallen investiert
jd. Stade. Einen Sandstrahler oder Hochdruckreiniger haben viele schon eingesetzt, um Verunreinigungen in Haus und Garten zu entfernen. Im Prinzip arbeitet die Firma XERVON, die seit 1972 einen Standort in Stade betreibt, nach dem gleichen Verfahren - doch in der XXL-Version. Das Unternehmen hat sich vor allem auf die Oberflächenbehandlung von bis zu 20 Tonnen schweren Stahlkonstruktionen, Anlagenteilen, Behältern, Rohren und Tanks spezialisiert, die vorwiegend in der Industrie zum Einsatz kommen. Jetzt hat XERVON in der Hansestadt die Weichen für die Zukunft gestellt: Die Herzstücke des Stader Standortes, die beiden Strahl- und Beschichtungshallen, wurden komplett modernisiert und - auch unter Umweltschutzaspekten - auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
In einer der Hallen macht sich Pascal von Holt gut geschützt ans Werk: Der XERVON-Azubi hat sich Schutzanzug, Handschuhe und einen Sicherheitsumhang angelegt - alles aus dickem Leder, auch ein Helm ist Pflicht bei seiner Arbeit. Seine Aufgabe ist es, Oberflächen von Altanstrichen, Rost oder - bei neuen Produkten - von Resten aus dem Herstellungsprozess zu befreien. "Ich bereite gerade einen Stahlbehälter für die spätere Beschichtung vor", erläutert der Azubi.
Offiziell lautet sein Ausbildungsberuf Maler und Lackierer mit der Fachrichtung Bauten- und Korrosionsschutz. Von Holt hantiert aber nicht mit Pinsel und Farbrollen, sondern hält in der Hand eine Düse, mit der er per Druckluft ein sogenanntes Strahlmittel auf den großen Behälter schleudert. Als solche Strahlmittel kommen Stahlkies, mikroskopisch kleine Glaskügelchen und ganz feines Glaspulver zum Einsatz - je nachdem, wie rau bzw. fein die Flächen als Grundlage für die spätere Beschichtung werden sollen.
Der für die Strahl- und Beschichtungshalle zuständige Projektleiter Sönke Jaschinski erläutert anhand eines Pumpengehäuses die Funktion einzelner Beschichtungen: Wenn die oberste rote Schicht abgerieben ist, kommt eine weiße Beschichtung zum Vorschein. Bei einer technischen Inspektion kann so erkannt werden, wie weit der Verschleiß fortgeschritten ist.
Jetzt kann man den Geruch von Lacken oder Lösungsmitteln kaum noch wahrnehmen", sagt Jaschinski und zeigt auf eine Reihe großer Düsen, die auf der einen Seite der Halle unter der Decke montiert sind. Diese speziellen Weitwurf-Düsen pusten frische Luft quer durch die Halle bis zur gegenüberliegenden Wand, die wiederum mit einer riesigen Absauganlage mit drei Lagen an Filtern versehen ist. Durch den zirkulierenden Luftstrom ist fast nichts zu riechen, wenn ein paar Meter weiter eine Beschichtung aufgetragen wird.
Die umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen haben sich über Monate erstreckt. Standortleiter Christian Lange ist stolz auf das Ergebnis: „Mit dieser Investition in Millionenhöhe bekennt sich XERVON einmal mehr zum Standort Stade." So werde vor Ort der Grundstein für weiteres Wachstum gelegt, was wiederum die 116 Arbeitsplätze am Standort Stade sichere. "Aber auch unsere Kunden profitieren von den neuen technischen Möglichkeiten“, so Lange. XERVON Oberflächentechnik ist in ganz Norddeutschland vor allem für Unternehmen aus der Chemie und Petrochemie, der Stahl- und Werftenindustrie sowie der Energie- und Bauwirtschaft tätig, aber auch für Gewerbebetriebe und private Auftraggeber. Zu den Kunden in der Region zählen u.a. die Chemiefirmen Dow und Olin.
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