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Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Ein Kinderteller für den kleinen Hunger
Dürfen Erwachsene im Restaurant auch spezielle Angebote für junge Gäste nutzen?

Kinder- und Seniorenteller – gelten diese Angebote für alle Restaurantgäste?  | Foto: AdobeStock / Cavan for Adobe
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Ist ein Kinderteller nur etwas für kleine Gäste? Diese Frage kursiert zurzeit in den sozialen Medien. Hintergrund ist ein Fall, bei dem einer Frau in einem Restaurant in Mecklenburg-Vorpommern kein Kinderteller serviert wurde, da sich dieses Angebot speziell an junge Gäste richten würde. Das WOCHENBLATT hat bei der Gastronomie vor Ort nachgefragt, wie hier die Situation gesehen wird.

"Mir ist solch ein Problem nicht bekannt, weder in meinem eigenen Betrieb noch bei den Kolleginnen und Kollegen", sagt Lutz Feldmann, Gastronom und erster Vorsitzender bei der DEHOGA Niedersachsen, Kreisverband Stade. Wer keine ganze Portion bestellen möchte, weil er sie z.B. aus gesundheitlichen Gründen nicht schafft, könne gern nach einer kleinen Portion fragen. Das bestätigt sein Kollege Thomas Cordes, Vorsitzender der DEHOGA, Landkreis Harburg. Er verweist auf den in vielen Restaurants angebotenen "Seniorenteller", der aus diskriminierenden Gründen aber nicht mehr so genannt werde. "Bei vielen Gerichten, die etwas umfangreicher sind, bieten wir daher auch halbe Portionen an", so der Inhaber des Hotels und Restaurants Cordes in Rosengarten. "Es sind allerdings nicht alle Speisen teilbar", ergänzt Lutz Feldmann. "Eine Kutterscholle beispielsweise gibt es ganz oder gar nicht."

Eine weitere Möglichkeit ist, sich den Rest der Mahlzeit mitgeben zu lassen, rät Thomas Cordes. Das Servicepersonal hat für sämtliche Kundenwünsche ein offenes Ohr und ist stets gern behilflich. Diese Möglichkeit ist auch nachhaltig, weil keine Speisen weggeworfen, sondern später zuhause verzehrt werden.
Für die Kinder gibt es in vielen Restaurants eine Kinderkarte. Sie enthält spezielle Gerichte, häufig kombiniert mit einem Getränk oder einer kleinen Überraschung. Zwar sind die Kindergerichte in der Herstellung fast genauso teuer wie die Erwachsenengerichte. "Die Preise sind jedoch trotzdem günstig, um Familien einen Restaurantbesuch zu ermöglichen", sagt Thomas Cordes. Lutz Feldmann fügt hinzu, dass mit diesem speziellen Angebot auch die kleinen Gäste besondere Wertschätzung erhalten. "Sie sollen sich im Restaurant willkommen fühlen."

Erhöhung der Mehrwertsteuer

Seit 1. Januar dieses Jahres gilt die ursprüngliche Mehrwertsteuer von 19 Prozent im Gaststättengewerbe wieder. Bislang haben die Gastronomiebetreiber keine negativen Äußerungen von Gästen erhalten. "Es ist momentan noch zu früh, um ein erstes Resümee zu ziehen", sagen Thomas Cordes und Lutz Feldmann. Der Januar ist für die Gastronomie generell kein starker Monat nach den Festtagen und spiegelt die Nachfrage deshalb nur bedingt wider.

Gäste sollten bedenken, dass der Restaurantbesitzer mit vielen erhöhten Kosten zu kämpfen hat. Der Strom und die Zutaten für die Gerichte sind nur zwei Posten, die gestiegen sind. Lutz Feldmann zitiert hier Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit seinem "Doppel-Wumms". "Den trifft die Gastronomie allerdings im negativen Sinne. Zur Rückkehr zum erhöhten Mehrwertsteuersatz kommen weitere Kostensteigerungen hinzu." Diese können von den Unternehmen nicht aufgefangen, sondern müssen an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden. Als Arbeitgeber habe man eine hohe Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitenden und müsse wirtschaftlich arbeiten, um Arbeitsplätze zu sichern.

Das vergangene Jahr ist aus der Sicht der beiden DEHOGA-Vorsitzenden schon besser als im Vorjahr gewesen. Die Umsatzzahlen vor der Pandemie sind aber noch lange nicht erreicht. Corona habe jedoch auch Positives bewirkt. "Zum Beispiel haben viele Gastronomiebetriebe grundsätzlich ihre Öffnungszeiten überdacht und gestalten diese jetzt effektiver", nennt Feldmann ein Beispiel.

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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