Betrieb wird Ende November eingestellt
Endgültiges Aus für die Klinik Dr. Witwity in Stade
Die Klinik Dr. Witwity in Stade stellt Ende November ihren Betrieb ein. Diese Entscheidung hat der vom Amtsgericht bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Christoph Morgen von der Hamburger Kanzlei Brinkmann und Partner in dieser Woche den 30 Beschäftigten mitgeteilt. Die in Zahlungsnot geratene Klinik, die seit 1985 besteht und die auf die Behandlung von Gelenkverletzungen und den Bereich Sporttraumatologie spezialisiert ist, hatte Anfang September den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Drei Monate lang waren die Gehälter der Mitarbeiter über das Insolvenzgeld gesichert. Nun müssen sie sich einen neuen Job suchen. Auf der Mitarbeiterversammlung, bei der Morgen die Beschäftigten persönlich informierte, waren auch Vertreter der Elbe Kliniken dabei. Sie baten darum die Witwity-Mitarbeiter darum, sich zu bewerben.
Im September hieß es, das vorläufige Insolvenzverfahren soll genutzt werden, um Kapital zu beschaffen, damit die Fachklinik neu ausgerichtet werden kann - auf ambulante Operationen in der Orthopädie. "Unser Ziel ist es, einen Investor und Betreiber für die Klinik zu finden", erklärt damals Insolvenzverwalter Morgen. Jetzt heißt es, interessierte Käufer habe es gegeben, doch ein Verkauf sei im bestehenden Zeitrahmen nicht umsetzbar gewesen. Möglicher Hinderungsgrund: Das Gebäude in der Stader Neubourgstraße gehört nicht der Klinik-GmbH, sondern ist Privateigentum von Dr. Jörg Witwity. Offensichtlich gibt es hier Unklarheiten, ob tatsächlich Angebote zum Kauf des Hauses vorgelegen haben.
Eine Fortführung des Klinikbetriebs wäre aber auch aus einem anderen Grund kaum zu realisieren gewesen: Die Klinik Dr. Witwity ist vom Land aus dem Landesbettenplan gestrichen worden. Das bedeutet den Verlust der Zulassung zur Behandlung von Patienten mit gesetzlicher Krankenversicherung ("Kassen-Patienten"). Ob sich unter diesen Vorzeichen überhaupt noch ein Investor findet, bleibt fraglich. Die Praxis mit der chirurgischen Ambulanz, die Witwity in demselben Gebäude betreibt, bleibt vorerst geöffnet.
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