Übernachtungszahlen wie vor Corona
Er ist einfach top: der Stader Wohnmobilplatz
Ein Spätnachmittag im Spätsommer auf dem Wohnmobilstellplatz am Schiffertor in Stade: Vor ihren rollenden Ferienheimen haben es sich die Gäste auf ihrem Klappmobiliar bequem gemacht. Die Wohnmobilisten genießen die Sonnenstrahlen - wie Kees und Erna Bloemsma aus Hallum in der niederländischen Provinz Friesland. Das Rentner-Ehepaar gehört zu den vielen internationalen Besuchern auf dem Stader WoMo-Platz. Es befindet sich auf dem Rückweg von einer fünfwöchigen Tour durch Dänemark. Beide sind begeistert von ihrem Etappenziel: "Stade ist eine schöne Stadt und der Platz ist auch wunderschön."
Stades Tourismus-Chef Frank Tinnemeyer freut sich über solch ein Lob. Beim Rundgang über den Platz werden er und die beiden Stellplatz-Betreuerinnen Bärbel Holst und Maxima Dechow immer wieder freundlich gegrüßt. Die Wohnmobil-Urlauber scheinen tatsächlich allesamt rundum zufrieden zu sein. Das hat seinen Grund: Zählt doch der Stader WoMo-Platz zu den Top-Plätzen in Europa und hat immer wieder Auszeichnungen eingeheimst.
Ausstattung über dem Durchschnitt
"Viele Wohnmobil-Besitzer richten ihren Tourenplan nach den Top-Plätzen aus", berichtet Tinnemeyer. Es gebe extra Kataloge für solche Plätze, die sich hinsichtlich Ausstattung und Lage deutlich vom Standard abheben. Auf dem Caravan Salon in Düsseldorf, der bis Sonntag lief, waren die Top-Plätze für Wohnmobile mit einem eigenen Stand vertreten. Die Stader waren natürlich mit dabei.
Für einen Wochentag ist der auf rund 80 Stellflächen ausgelegte Platz gut gefüllt. Holst hat in der "Top-Platz-App" das Ampelsignal bereits auf Gelb gestellt. Das bedeutet: nur noch wenige freie Stellplätze. "Bei uns gibt es keine Reservierungen", erläutert Tinnemeyer. Die App informiert darüber, ob es sich lohnt, den WoMo-Platz überhaupt anzusteuern. Steht die Ampel auf Rot, kann man sich gleich Alternativen suchen. Davon gibt es gleich zwei in Stade: Seit Corona können die Wohnmobil-Reisenden ihre Fahrzeuge auch in der Festung Grauerort und in Campe in der Nachbarschaft zum Solemio abstellen.
Beide Plätze, die schlichter gehalten sind, dienen quasi als "Überlaufventil" für den Hauptstandort an der Schiffertorsstraße. "Aber gerade der WoMo-Platz in Grauerort hat seine eigenen Fans", berichtet Tinnemeyer. Wer es etwas ursprünglicher und rustikaler mag, sei dort bestens aufgehoben. Die Nähe zur Elbe, die alte Festungsanlage mit ihrem besonderen Ambiente und die naturnahe Umgebung würden ein anderes Publikum anlocken. Gerade Familien mit Kindern seien von der Lage des Platzes begeistert.
Gäste vorwiegend aus der Altersgruppe 50 plus
Auf dem Premiumplatz, dem Gelände am Schiffertor, sind Kinder hingegen seltener anzutreffen. "Die typischen Wohnmobilisten sind bei uns Paare der Altersgruppe 50 plus, die gern Städtetouren unternehmen und sich für Kultur und Geschichte des jeweiligen Ortes interessieren", berichtet Holst. Dementsprechend sei Stade mit seiner historischen Altstadt ein ideales Reiseziel. Die Lage des WoMo-Platzes mit seinen zehn Minuten Fußweg zu den Sehenswürdigkeiten und den Angeboten in der Innenstadt sei daher perfekt. Viele hätten aber auch Räder dabei, um Touren in die nähere Umgebung zu unternehmen.
Für solche Ausflüge mit dem Rad bietet sich natürlich das Alte Land an. Sozusagen vor der Haustür der Hansestadt gelegen, profitiert auch Stade von diesem Besuchermagneten: "Zur Obstblüte im Alten Land ist unser WoMo-Platz oftmals ausgebucht - vor allem an den Wochenenden", sagt Tinnemeyer. Ohnehin zähle der Mai zu den Monaten mit den meisten Belegungen. Auch im Juni laufe es gut. In der Ferienzeit, wenn viele Reiseziele überfüllt sind, seien spürbar weniger Wohnmobil-Urlauber unterwegs. "Der Juli ist hier der ruhigste Monat." Im September und Oktober sei dann wieder mehr los.
Spezielle Arrangements
Beim Blick auf die Belegungszahlen zeigt sich der Stader Cheftouristiker höchst zufrieden: "Wir haben wieder eine Auslastung wie vor Corona." Bis Ende Juli seien fast 11.000 Übernachtungen mit Wohnmobilen registriert worden, was etwa 20.000 Übernachtungsgästen entspreche. Zur guten Belegungsstatistik tragen auch die speziellen Arrangements bei - wie etwa zu den Hamburger Cruise Days am kommenden Wochenende. Neben der Stellplatzgebühren sind im Paket Stadtführung, drei-Gänge-Menü, Fleetkahnfahrt und die Schiffstour nach Hamburg enthalten. Solche Angebote seien äußerst beliebt, so Holst: "Das Arrangement war innerhalb eines Tages ausgebucht."
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