Bäckerei-Kette ist pleite
Nach Insolvenz: "Garde"-Filialen im Kreis Stade geschlossen
Die Filialen der Bäckerei "Garde" verschwinden aus dem Landkreis Stade - und nicht nur dort. Hinter "Garde" steht die Achimer Stadtbäckerei. Das Unternehmen hatte im Juli Insolvenz angemeldet. Eine Rettung war offenbar nicht möglich. Der Insolvenzverwalter, ein Anwalt der Bremer Kanzlei "Willmer Köster", hat jetzt mitgeteilt, dass ein Großteil der Filialen von der Konkurrenz übernommen werden.
Gähnende Leere bei der Filiale der Bäckerei "Garde" im Stader Marktkauf: Die Regale sind abgeräumt - und wo sonst Körbe mit Brötchen standen, Kaffeespezialitäten serviert wurden und die Auslagen mit frisch zubereiteten Leckereien gefüllt waren, bleibt jetzt nur noch ein trostloser Anblick. Am Samstag prangt noch das Logo "Garde - Der gute Bäcker" über dem Verkaufstresen. Doch das sich wird wohl schnell ändern. Schon in der kommenden Woche wird wohl die Bäckerei "von Allwörden" bei Marktkauf einziehen - und das nicht nur in Stade: Auch beim Buxtehuder Marktkauf soll "Garde" durch "von Allwörden" ersetzt werden. Was mit der "Garde"-Filiale in der Stader Altstadt passieren soll, steht offenbar noch nicht fest.
"Von Allwörden" übernimmt Filialen in Marktkauf-Centern
Der neue Betreiber der Bäckerei-Filialen in den beiden Marktkauf-Centern ist in der Region kein Unbekannter. Die Großbäckerei mit Hauptsitz im schleswig-holsteinischen Mölln verfügt im Landkreis Stade bereits über mehrere Filialen, u.a. in Buxtehude, Harsefeld und Stade. Die Möllner Bäckerei-Kette ist in fast ganz Schleswig-Holstein sowie in Hamburg mit Filialen vertreten.
Für die Achimer Stadtbäckerei mit ihren "Garde"-Filialen ist hingegen wohl das endgültige Aus besiegelt. Nach drei Insolvenzverfahren in den Jahren 2013, 2019 und 2020 wird die Produktion am Standort Achim eingestellt. Hintergrund für diese Entscheidung sind u.a. die erheblichen Sanierungskosten, die erforderlich gewesen wären, um die Produktionsstätte weiterzubetreiben. Außerdem würde es ja keine Filialen mehr geben, die beliefert werden könnten. In Achim verlieren rund 100 Beschäftigte aus der Produktion, der Verwaltung und der Logistik ihren Job.
Übernahme von 14 Filialen ist gesichert
Zuletzt gab es noch im Raum Bremen und im Elbe-Weser-Dreieck 26 "Garde"-Filialen. Für 14 dieser Filialen wurden nach Angaben des Insolvenzverwalters bereits Übernahmevereinbarungen unterzeichnet. Laut "Willmer Köster"-Sprecherin Maike Ostrowski sollen die Beschäftigten in den Filialen übernommen werden. Für einen Großteil der rund 180 Verkäuferinnen und Verkäufer in den Filialen seien damit die Arbeitsplätze gesichert. Zu den finanziellen Details der Transaktion ist laut Ostrowski Stillschweigen vereinbart worden. Bei drei Filialen würden die Verhandlungen noch laufen. "Für die übrigen Filialen konnten keine Zukunftsperspektiven gefunden werden", so die Sprecherin.
Nachdem die Achimer Stadtbäckerei im Juli den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hat, ist dieses Verfahren am 1. September offiziell eröffnet worden. Im Zuge des Verfahrens wurde Dr. Hans-Joachim Berner von "Willmer Köster" zum Insolvenzverwalter der Bäckerei-Kette bestellt. Berner hat das Unternehmen bereits während der Phase des vorläufigen Verfahrens seit Juli im Team mit Dr. Malte Köster als vorläufigem Insolvenzverwalter begleitet. Zu den Gründen der Insolvenz äußer sich die Kanzlei wie folgt: "Eine wesentliche Ursache der finanziellen Schieflage bei der Achimer Stadtbäckerei waren das schwierige Branchenumfeld, das von hohen Kostensteigerungen für Energie und Rohwaren gekennzeichnet ist."
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