Neue Innenstadt-Studie liegt vor
Nur die Note "3-" für die Parkplatzsituation in Stade

Das Angebot in der Stader Fußgängerzone bewerten die Befragten mit der Note 2 oder besser.  | Foto: jd
  • Das Angebot in der Stader Fußgängerzone bewerten die Befragten mit der Note 2 oder besser.
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jd. Stade. Bewohner und Gäste stellen der Stader Innenstadt ein gutes Zeugnis aus: Bei der bundesweiten Studie "Vitale Innenstädte 2022" schnitt die Hansestadt mit der Durchschnittsnote 2,2 ab. Damit hat sich der Notenschnitt im Vergleich zu den früheren Studien - diese werden alle zwei Jahre erhoben - erneut verbessert. Gab es 2018 lediglich eine "3+" (2,6), erhielt Stade 2020 schon eine "2-" (2,3) und steuert jetzt auf eine glatte "2" zu. Die Studie wurde vom Institut für Handelsforschung Köln (IFH) bundesweit in 111 Städten durchgeführt.

Stades Wirtschaftsförderer Matthias Bunzel zeigt sich erfreut über die guten Noten für die Stader City, will sich aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen: "Wir müssen weiterhin daran arbeiten, dass die Innenstadt lebendig bleibt, schließlich haben spätestens die Corona-Jahre gezeigt, dass der Online-Handel stark wächst und den Handel in der Innenstadt unter Druck setzt." Auch Citymanagerin Christine Plath ist mit dem Ergebnis der Studie weitgehend zufrieden. Stade habe sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Ziel müsse es nun sein, die City noch lebendiger zu gestalten. "Es ist schön, dass die Konsumenten trotz steigender Inflation den lokalen Handel mehr unterstützt haben", meint Plath.

Online-Angebot der Händler will kaum jemand nutzen

Dabei wird noch immer der Einkauf direkt im Laden bevorzugt. Zwar empfiehlt das vom Stader Rat im Sommer 2020 beschlossene Einzelhandelskonzept den Geschäftsinhabern, ihren Kunden im Internet gebündelt Informationen über das Angebot der Innenstadt bereitzustellen. Doch die Händler vor Ort werden von solchen Maßnahmen kaum profitieren, denn 82 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Online-Angebote des lokalen Einzelhandels nicht nutzen werden. Für knapp ein Fünftel der Befragten stellt Online-Shopping überhaupt keine Alternative dar: 18 Prozent erklärten, gar nichts im Internet zu bestellen. Dagegen fahren 48 Prozent seltener in die Stader Innenstadt fahren, weil sie Waren im Internet bestellen. 

Attraktive Innenstadt

Wer aber die Stader City aufsucht, scheint aber mit dem dortigen Angebot zufrieden zu sein. Denn laut der Studie liegt die Wahrscheinlichkeit, dass Befragte die Hansestadt als Ausflugs- und Einkaufsziel weiterempfehlen, bei immerhin fast 80 Prozent. Bei anderen Städten aus der Studie in ähnlicher Größe beträgt dieser Wert nur 65 Prozent. 

Insgesamt wurden rund 69.000 Menschen um ihre Meinung gebeten, in Stade waren es 434 Passanten. Die Studie ist die größte bundesweite Untersuchung dieser Art. Die Hansestadt nahm zum vierten Mal teil und war eine von 32 Städten aus der Kategorie von 25.000 bis 50.000 Einwohnern.

Bestnote bei der Fußgängerfreundlichkeit

In der Studie wird Stade in keiner der 30 Kategorien schlechter als mit 3,4 bewertet. In den Bereichen „Gesamtattraktivität“, „allgemeines Ambiente“ und "Einzelhandelsangebot" erhielt die Hansestadt in 26 Kategorien ein "Gut" als Note und lediglich in vier ein "Befriedigend". Am besten schnitt Stade in diesen Bereichen ab: Fußgängerfreundlichkeit (Note 1,6), Lebensmittelangebot (Note 1,6), Gebäude/Fassaden (Note 1,7), Dienstleistungsangebot (Note 1,8), Aufenthaltsqualität (Note 1,8) und touristische Attraktivität (Note 1,9). 

Ein "Befriedigend" für die Stader City

Einen Dämpfer gab es bei der Parkplatzsituation: Hatte sich die Hansestadt in der 2020er-Studie fast um eine Schulnote verbessert (von 3,2 auf 2,3), fiel sie in der aktuellen Erhebung auf die Note 3,4 zurück. Eine ähnlich schlechte Bewertung gab es bei der Frage nach der Autofreundlichkeit. Hier reichte es gerade mal für die Note 3,3. Deutlich besser wird hingegen die Fahrradfreundlichkeit (Note 2,0) beurteilt. 

Neben der Bewertung der Innenstadt enthält die Studie auch Informationen zu Besucherstruktur und Kundenverhalten. So ist der Anteil der männlichen Kunden (43 Prozent) geringer als der weiblichen (57 Prozent). Das Durchschnittsalter der Befragten beträgt 43 Jahre, 62 Prozent von ihnen kamen aus Stade.

15 Prozent der Befragten fahren täglich, 45 Prozent täglich und 21 Prozent monatlich für mehr als zwei Stunden in die Stadt, um ihre Einkäufe in drei bis fünf Geschäften zu erledigen. Die meisten Kunden kommen  mit dem Pkw (55 Prozent) in die Stader City, die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln liegt mit elf Prozent weit dahinter. 14 Prozent der Besucher der Stader Innenstadt nutzen das Fahrrad und 20 Prozent gehen zu Fuß.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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