"Ohne regionalwirtschaftliche Effekte"
Verkehrsstudie bestätigt Gegner der geplanten Küstenautobahn A22
tp. Landkreis Stade. Die Gegner der geplanten Küstenautobahn A20 (früher A22) durch den Kreis Stade warnen seit Jahren vor "überzogenen Hoffnungen", die mit der A20 verknüpft werden. Nun sehen sich die Aktivisten der regionalen Initiative "A22 Nie" durch die Ergebnisse einer Studie des Instituts für Verkehr und Raum der Fachhochschule Erfurt in ihren Kritikpunkten bestätigt.
Das Institut hat die regionalwirtschaftlichen Effekte von neuen Autobahnen, darunter auch die der A20 im Ostseeraum, untersucht. Ermittelt wurde, ob in den Regionen entlang der Autobahnen stärkere Wachstumsimpulse hinsichtlich Bevölkerungsentwicklung, Bruttoinlandsprodukt oder Beschäftigung zu verzeichnen sind als in Räumen ohne Autobahnanschluss.
Die Analysen in allen untersuchten Regionen hätten laut Initiativen-Sprecher Uwe Schmidt aus Hipstedt (Kreis Rotenburg) ergeben, dass kein Zusammenhang zwischen Autobahnnähe und positiver wirtschaftlicher Entwicklung nachgewiesen werden konnte. "Wenn sich in Einzelfällen positive Effekte zeigten, dann in der Nähe von großen Zentren, wie Bremen oder Hamburg", so Schmidt weiter. Dabei sei die Nähe der Zentren als Ursache für die Effekte anzusehen.
Außerdem hätten bei fast allen Autobahnabschnitten die Baukosten deutlich über den ursprünglichen Schätzungen gelegen, wogegen die Verkehrsnachfrage ausnahmslos geringer ausgefallen sei als in den Verkehrsprognosen.
Alles in allem, so Schmidt, komme die Studie zu dem Ergebnis, dass die großen Erwartungen in neue Verkehrsinfrastrukturen nicht erfüllt werden konnten und der Neubau von Autobahnen grundsätzlich kein zielgerichtetes und wirkungsvolles Instrument zur Wirtschaftsförderung in peripheren Regionen darstelle.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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