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Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Klinikbetrieb läuft weiter
Stader Klinik Dr. Witwity hat Insolvenzantrag gestellt

Die Klinik Dr. Witwity in Stade hat sich u.a. auf arthroskopische Gelenkchirurgie spezialisiert (Symbolbild) | Foto: Adobe Stock/samrith
  • Die Klinik Dr. Witwity in Stade hat sich u.a. auf arthroskopische Gelenkchirurgie spezialisiert (Symbolbild)
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Die Klinik Dr.Witwity in Stade ist in Zahlungsnot geraten: Beim Amtsgericht Stade wurde jetzt der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Gericht hat zugestimmt und den Anwalt Dr. Christoph Morgen von Hamburger Kanzlei Brinkmann und Partner zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Morgen ist Experte für Restrukturierungen von Unternehmen, die in finanzielle Schieflage geraten sind.

Patientenversorgung ist gesichert

Als eine seiner ersten Handlungen hat Morgen die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die Beschäftigten in die Wege geleitet. Für die insgesamt 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet dies, dass ihre Löhne und Gehälter in den kommenden drei Monaten gesichert sind. Dadurch ist gewährleistet, dass der Betrieb der Klinik mit Sitz in der Neubourgstraße in Stade weiterläuft und die Versorgung der Patientinnen und Patienten sichergestellt ist.

Die chirurgische und orthopädische Klinik Dr. Witwity ist seit mehr als drei Jahrzehnten auf die Behandlung von Gelenkverletzungen und den Bereich Sporttraumatologie spezialisiert. "Unsere Klinik war die erste Fachklinik für arthroskopische Gelenkchirurgie in Deutschland und ist international für die Mitentwicklung und Verwendung der Bioprothese bekannt", erklärt der ärztliche Direktor und Klinik-Inhaber Dr. Jörg Witwity. Dabei wurde Knorpelmasse für Knie- und Hüftgelenke aus körpereigenen Zellen der Patienten erzeugt.

Der Grund für die finanziellen Probleme dürfte in Corona-Pandemie liegen. Patienten, die zuvor aus ganz Deutschland nach Stade kamen, um sich bei Witwity behandeln zu lassen, blieben aus. Zudem mussten offenbar Corona-Hilfen zurückgezahlt werden. Außerdem kürzten die Krankenkassen die Erstattungen für Patienten, die nach einer OP kurzzeitig stationäre aufgenommen wurden.

Das vorläufige Insolvenzverfahren soll laut Witwity genutzt werden, um die seit 1985 bestehende Klinik auf ambulante Operationen in der Orthopädie auszurichten. Witwity und Morgen hoffen jetzt auf Kapital von außen. "Unser Ziel ist es, einen Investor und Betreiber für die Klinik zu finden", erklärt Insolvenzverwalter Morgen. Dazu werde er die vom Unternehmen bereits begonnenen Gespräche mit potenziellen Interessenten fortführen. Es gibt wohl bereits Überlegungen, die Klinik zu einem Fachärztehaus umzustrukturieren und dafür Mediziner anderer Fachrichtungen ins Boot zu holen.

Die ebenfalls von Dr. Jörg Witwity im gleichen Gebäude betriebene chirurgische Ambulanz ist von der Insolvenz nicht betroffen. Auch dort läuft der Betrieb wie gewohnt weiter.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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